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06.07.2015 | 11:45 | Weinmarkt 

Weltweinkongress in Mainz gestartet

Berlin - Am heutigen Montag wird in Mainz der 38. Weltkongress der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) eröffnet.

Weltweinkongress 2015
(c) proplanta
In Vertretung von  Bundesagrarminister Christian Schmidt begrüßte sein Parlamentarischer Staatsekretär, Peter Bleser,  gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Weinbauministerin Ulrike Höfken rund 400 Wissenschaftler aus aller Welt, die sich in den kommenden fünf Tagen über Resolutionen auf den Gebieten Weinbau, Önologie sowie zu internationalen Standards für die Herstellung und Vermarktung von Wein beraten werden.

„Die Impulse, die von dem Weltkongress ausgehen, haben Relevanz für die gesamte Weinwelt. Gerade im Kontext des wachsenden weltweiten Handels von Wein und Weinerzeugnissen sind die Normen und Standards, die von der OIV gesetzt werden, von großer Bedeutung. Wir in Deutschland messen der Arbeit der OIV eine große Bedeutung bei“, sagte Schmidt anlässlich der Eröffnung.

Der Kongress findet in seiner über 90-jährigen Geschichte zum dritten Mal in der Bundesrepublik Deutschland statt und steht in diesem Jahr unter dem Thema „Fortschritt und Verantwortung“. OIV-Präsidentin Claudia Quini sieht in dem Treffen des weltweiten Weinbausektors die Gelegenheit Themen zu diskutieren, die für die Weiterentwicklung und Verbesserung der Erzeugung relevant sind.

„All diese Themen sind außerordentlich wichtig für die zukünftige globale Weinwirtschaft“, sagte Quini. Bundesminister Schmidt hob insbesondere die Bedeutung des deutschen Weinmarktes hervor: „Wir können auf eine über 2000-jährigen Weinbautradition zurückblicken. Heute ist Deutschland auch international ein wichtiger Weinmarkt. Insgesamt sind wir die zehntgrößten Weinerzeuger in der Welt. Unsere Standards stehen für ausgezeichnete Qualität und führen zu Verbrauchervertrauen und einer großen Nachfrage. Dafür setzen wir uns auch international ein.“

Die rheinland-pfälzische Weinbauministerin Ulrike Höfken begrüßt, dass der Kongress den nachhaltigen Weinbau als inhaltlichen Schwerpunkt gewählt habe. „Angesichts neuer Schädlinge und veränderter Trocken- und Nässeperioden müssen sich unsere Winzerinnen und Winzer für die Auswirkungen des Klimawandels wappnen“, sagte Höfken. Als größtes Weinbau treibendes Bundesland könne Rheinland-Pfalz zur Entwicklung von Anpassungsstrategien an den  Klimawandel beitragen.

Bundesminister Schmidt und Höfken begrüßten die kürzlich vom Bundestag beschlossene Änderung des Weingesetzes. „Damit sichern wir die hohe Qualität des deutschen Weinbaus und ermöglichen ein moderates, nachhaltiges Wachstum des Weinmarktes. Mit einem Anbauflächenzuwachs nach dem Prinzip ‘Qualität statt Quantität‘ und einer Quote von 0,3 Prozent haben wir hier einen guten Kompromiss“, sagte Schmidt.

Hintergrundinformation
Die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) ist eine zwischenstaatliche Organisation, die 1924 als Internationales Weinamt von Spanien, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Italien, Luxemburg, Portugal und Tunesien gegründet wurde. Heute hat die OIV 46 Mitglieder, darunter auch Deutschland. Hauptaufgabe der OIV ist die Behandlung wissenschaftlicher, technischer, wirtschaftlicher und weinrechtlicher Themen und die Erarbeitung von Grundlagen einer internationalen Weinbaupolitik unter Berücksichtigung des internationalen Handels sowie der Produktion. Die OIV ist die wichtigste internationale Referenzorganisation für den Weinsektor. Der Weltweinkongress der OIV findet jährlich statt und tagt nach 1999 bereits zum zweiten Mal in Mainz. (BMEL)
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