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26.02.2011 | 13:28 | Nulltoleranz des GVO-Anteils 

Weltweit gestiegener GVO-Anbau führt Nulltoleranz ad absurdum

Bonn - Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. bewertet die Zustimmung der Mitgliedstaaten zum Vorschlag der EU-Kommission als längst überfälliges Signal zur Abkehr von der Nulltoleranz.

Reis
(c) proplanta
Dieser lautet, eine technische Lösung für noch nicht genehmigte GVO-Spuren in Futtermittelimporten einzuführen. Eine entsprechende Regelung für Saatgut muss jetzt ebenfalls schnellstmöglich umgesetzt werden. Aktuelle Zahlen zum weltweit steigenden kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen (gv) bekräftigen, dass die Wahrscheinlichkeit von GVO-Nachweisen in europäischen Produkten zunimmt.

Im Jahr 2010 ist nach Angaben der Biotechnologieagentur ISAAA die globale Anbaufläche von gv-Pflanzen erneut um 10 Prozent auf nunmehr 148 Mio. Hektar angewachsen. Fast 16 Mio. Landwirte in 29 Ländern haben sich für den Anbau von gv-Mais, Soja, Baumwolle, Raps und Zuckerrübe entschieden. Hinzu kommt eine Vielzahl regional bedeutender Fruchtarten, die auf kleineren Flächen und in Freilandversuchen angebaut werden. Mit dem Anbau steigt auch der Anteil von gv-Pflanzen an den weltweiten Warenströmen und damit die Problematik für die europäische Landwirtschaft, die bislang politisch geltende Nulltoleranz einzuhalten. "Die Einigung auf eine technische Lösung bei Futtermitteln ist ein deutlicher Indikator dafür, dass sich die Nulltoleranz überlebt hat", kommentiert BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer die aktuellen Entwicklungen.

Was bei Futtermitteln anerkannt ist, darf bei Saatgut nicht ignoriert werden: technische und analytische Unsicherheiten im Bereich der Nachweisgrenze führen dazu, dass unterhalb von 0,1 Prozent keine verlässlichen, vergleichbaren und reproduzierbaren Ergebnisse erzielt werden können. "Züchter, Händler und Landwirte leben in ständiger Sorge, dass aufgrund nicht begründeter Verdachtsfälle wertvolles Saatgut vernichtet werden muss. Die politischen Entscheidungsträger dürfen sich deshalb nicht auf dem Ergebnis für Futtermittel ausruhen. Mit der Etablierung einer technischen Lösung auch für Saatgut muss endlich Rechtssicherheit für alle Beteiligten der Warenkette geschaffen werden", fordert Schäfer. (bdp)
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