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29.08.2022 | 11:47 | Aktueller Rat Pflanzenbau 

Winterraps: Besonderes Augenmerk auf die Vorfrucht!

Karlsruhe - „Weiterhin kein durchgreifender Witterungswechsel in Sicht. Die Hoffnungen beschränken sich in den kommenden Tagen auf Gewitterniederschläge,“ so der Taubertäler Fachmann und Pflanzenschutzexperte H. Lindner für seine Heimatregion den Main-Tauber-Kreis.

Winterrapsanbau
(c) proplanta
Aus Sicht des Mergentheimer Beraters ist heuer bei der zum Monatsende anstehenden Winterrapssaat ein besonderes Augenmerk auf die Vorfrucht zu richten.

Durch die seit Mai herrschende Trockenheit wurden Herbizide der Vorkulturen (Sulfonylharnstoffe) in deutlich geringerem Umfang abgebaut als normalerweise üblich. Positiv wirkt sich aus, dass der Anteil der Nachbehandlungen im Wintergetreide im Frühjahr deutlich geringer war als sonst. Nachteilig ist heuer die fehlende Möglichkeit der Bodendurchmischung.

Generelle Empfehlungen sind schwierig, da Nachbauprobleme von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden wie beispielsweise. Aufwandmenge, Bodenart, Anwendungsbedingen, usw. Nicht ratsam sehen wir den Rapsanbau nach einer Frühjahrsanwendung bspw. mit Attribut, Atlantis oder Niantic Produkten. Aber auch nach Mitteln wie bspw. Husar, Pointer Plus, Omnera LQM, Concert und vergleichbaren, können Problem entstehen. Nach einer Anwendung von Pointer, bzw. Trimmer SX erwarten wir keine negativen Auswirkungen.

In Zweifelsfällen kann ein Kressetest Aufschluss geben. Säen Sie hierzu in einer Schale, angefüllt mit repräsentativem Oberboden der betroffenen Fläche, Kresse an und halten diese feucht. Nach spätestens 1 Woche sehen Sie das Ergebnis. Eine Kontrollansaat in unbelasteten Vergleichsboden verbessert das Ergebnis. Achtung: Kresse reagiert wesentlich empfindlicher als Raps. Natürlich kann der Test auch mit dem etwas langsamer keimenden Raps durchführt werden. Die Erfahrungen zeigen, dass geringe Beeinträchtigungen von Raps bei nicht zu späten Saatterminen verkraftbar sind.

Praktische Anmerkungen zu Sojabohnen: Die schnelle Abreife, geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht verursachen in manchen Sorten unter bestimmten Bedingungen ein Aufplatzen der Hülsen. Um die Verluste der ohnehin schon schwachen Ernte zu begrenzen, kann es sinnvoll sein die Ernte etwas vorzuziehen oder nur die betroffenen Teilflächen zu ernten.

(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 25.08.2022)
LTZ Augustenberg
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