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18.07.2008 | 22:27 | Weizenanbau Baden-Württemberg 

Winterweizen und Körnermais sind die Gewinner im Anbau 2007/2008

Stuttgart - Die Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung sowie die Preissignale aus der Ernte 2007 haben für deutliche Bewegung im Anbau auf dem Ackerland gesorgt.

Körnermais
(c) proplanta
Nach Feststellungen des Statistischen Landesamtes haben bei der Herbstaussaat besonders Winterweizen, Dinkel und Triticale sowie bei der Frühjahrsaussaat Körnermais von der Wieder-»Inbetriebnahme« brachliegender Ackerflächen profitiert. Der Anbau von Winterweizen nahm um rund 10.100 Hektar (ha) oder knapp 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Zusammen mit der Anbauausweitung bei Dinkel (+ 2.100 ha oder + 18,6 Prozent) erhöhte sich die Winterweizenfläche auf insgesamt 231.900 ha und übertrifft damit den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2000 um rund 4.600 ha.

Der überlegenen Wirtschaftlichkeit von Winterweizen unter den Winterungen entspricht bei geeigneten Standortbedingungen unter den Sommerungen der Körnermais, dessen Anbauumfang sich um rund 14.000 ha auf nun 72.200 ha erhöht hat. Die Zunahmen bei Winterweizen und Körnermais entsprechen annähernd dem Rückgang der Brachflächen um 25.600 ha auf 15.700 ha.

Aber auch die anderen Getreidearten notieren überwiegend mit positiven Vorzeichen. Bei der überwiegend zur Verfütterung eingesetzten Wintergerste ist der Anbauumfang nur leicht verändert (+ 0,2 Prozent auf 105.600 ha), während bei der vielfach als Braugerste verwendeten Sommergerste ein etwas deutlicherer, aber hinter den Erwartungen zurück bleibender Zuwachs (+ 3,4 Prozent auf 87.000 ha) zu verzeichnen ist. Ein deutliches Plus von 12,8 Prozent auf 22.100 ha ist bei Triticale, einer anspruchslosen Kreuzung aus Weizen und Roggen festzustellen. Triticale dient in erster Linie der Verfütterung, wird aber auch als Ganzpflanzensilage zur Erzeugung erneuerbarer Energie eingesetzt.

Der Einsatz in Biogasanlagen war im vergangenen Jahr auch Auslöser für eine deutliche Ausweitung des Anbaus von Silomais, die sich in diesem Jahr aber nur noch stark abgeschwächt fortsetzt (+0,8 Prozent auf 88.500 ha). Winterraps wurde in den letzten Jahren nicht nur zur Speiseölgewinnung, sondern vielfach auch als nachwachsender Rohstoff für die Biodieselerzeugung auf stillgelegten Flächen angebaut. Trotz Abschaffung der Flächenstilllegung und veränderter Rahmenbedingungen für Biodiesel kann Winterraps den Anbauumfang annähernd konstant halten (- 0,7 Prozent auf 71.000 ha).

Insgesamt ist beim Anbau auf dem Ackerland eine Verengung des Anbauspektrums und eine Konzentration auf weniger Arten zu verzeichnen. Allein mit Weizen (alle Formen zusammen: 236.000 ha) wird mehr als ein Viertel (28,1 Prozent) des gesamten Ackerlands (838.800 ha) bestellt. Winter- und Sommergerste zusammen kommen auf 192.600 ha oder einen Anteil von 23,0 Prozent am Ackerland. Die verschiedenen Nutzungsformen von Mais (Körner-, Silomais, CCM) werden auf fast einem Fünftel (19,8 Prozent) des Ackerlands angebaut. Auf nur drei Getreidearten entfallen damit gut 70 Prozent der ackerbaulichen Nutzung in Baden-Württemberg. (PD)

 
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Die wichtigsten Feldfrüchte in Baden-Württemberg 2008
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