«Der
Klimawandel eröffnet neue Perspektiven für den professionellen Weinbau in NRW», sagte der Sprecher der Landwirtschaftskammer, Bernhard Rüb.
Mit mehr Sonne und steigenden Durchschnittstemperaturen rückten neue Standorte in den Fokus. Hinzu komme der Verbrauchertrend zu regionalen Produkten, die direkt ab dem Hof verkauft werden. Das mache auch lange Zeit brachliegende Standorte wieder attraktiv.
Nach Beobachtung der
Landwirtschaftskammer ist der professionelle Weinbau inzwischen auch für einzelne Landwirte oder
Obstbauern als zweites Standbein interessant geworden. «Zum ersten Mal sind 2020 die Pflanzrechte für zusätzliche
Anbauflächen in NRW fast ausgeschöpft worden», erläuterte Rüb.
Dabei handelt es sich um 4,88 Hektar, für die die
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Pflanzrechte in NRW vergeben hat. Laut der 2016 eingeführten Regelung sind bis zu fünf Hektar Zusatzfläche pro Jahr in Nordrhein-Westfalen möglich.
Der professionelle Weinbau ist in NRW bisher auf das Siebengebirge mit seinem Vulkangestein und seinen Steilhanglagen am Rhein südlich von Bonn beschränkt. Vier
Betriebe bewirtschaften hier laut der Landwirtschaftskammer insgesamt rund 20 Hektar Rebflächen. Hinzu kommen Dutzende Hobbywinzer. Diese kleineren Flächen sind den Angaben zufolge unter anderem auch am Niederrhein und in Ostwestfalen zu finden. Die Landwirtschaftskammer ist in NRW für die
Überwachung der Gesetze und Verordnungen zuständig, die es europaweit für Wein gibt.