Als Folge des heißen Sommers mit wochenlanger Trockenheit fällt die Kartoffelernte in diesem Jahr deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Im Freistaat würden voraussichtlich nur
1,42 Millionen Tonnen der Knolle geerntet, teilte das Landesamt für Statistik am Montag in Fürth mit. Dies wäre die zweitniedrigste Menge seit Ende des Zweiten Weltkriegs. (c) proplanta
Dies ist laut Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik die bisher geringste Kartoffelanbaufläche. Seit 1985 hat sich die Kartoffelfläche damit halbiert und seit dem Höchststand im Jahre 1954 mit knapp 321.000 Hektar ist sie um fast 88 Prozent gesunken. In Bayern werden hauptsächlich die ertragsstärkeren mittelfrühen und späten Sorten angebaut.
Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung", wird bei Kartoffeln in diesem Jahr mit einem Durchschnittsertrag von lediglich 353 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet. Dies sind 23 Prozent weniger als im vorangegangenen Jahr, als mit 458,5 dt/ha der bisher zweithöchste Hektarertrag erzielt wurde. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2014 (418,2 dt/ha) bedeutet dies ein Minus von fast 16 Prozent.
Grund für den niedrigen Ertrag waren im Wesentlichen die anhaltende Trockenheit und Hitze im Juli und August. Die Folge war, dass die Kartoffeln z.T. vorzeitig abreiften und nur kleine Knollen bildeten. Durch die Ertragseinbußen kann in diesem Jahr in Bayern nur mit einer Kartoffelernte von 1,42 Millionen Tonnen gerechnet werden. Dies wäre die zweitniedrigste Kartoffelernte in Bayern seit Ende des zweiten Weltkriegs.
Gegenüber dem Vorjahr (1,87 Mill. Tonnen) bedeutet dies einen Rückgang um 24 Prozent bzw. rund 450.000 Tonnen. Die durchschnittliche Erntemenge der vorangegangenen sechs Jahre (1,8 Mill. Tonnen) wird um gut 21 Prozent bzw. rund 381.000 Tonnen unterschritten.
Innerhalb Deutschlands ist Bayern hinter Niedersachsen das zweitwichtigste Kartoffelanbauland. Rund 17 Prozent des Kartoffelanbaus erfolgte 2015 im Freistaat, der Anteil an der Erntemenge wird voraussichtlich bei gut 14 Prozent liegen. (statistik-bayern)