Zwischenfrüchte verbessern und erhalten die Bodenfruchtbarkeit, erhöhen die biologische Bodenaktivität, bieten Schutz vor Erosion und wirken unkrautunterdrückend durch dichte Bestände. Dabei bieten im Gemenge angebaute Zwischenfrüchte weitere Vorteile. Sie zeigen ein geringeres Ausfallrisiko bei Witterungsextremen und lockern enge Fruchtfolgen auf. Durch die
Artenvielfalt wird die biologische Diversität gefördert und der Wurzelhorizont optimal ausgenutzt.
Für den Anbau der Zwischenfrüchte im Gemenge steht je nach Zielrichtung (Bindung von Stickstoffüberhängen, Stabilisierung des Bodengefüges, optimale Verwertung und Konservierung von Nährstoffen bei Gülleausbringung oder Futternutzung) eine breite Palette zur Auswahl.
Bei den in Sachsen häufig angebauten Zwischenfrüchten wie Gelbsenf, Ölrettich und Phacelia liegt die durchschnittliche Stickstoffaufnahme in der
Biomasse zwischen 30 und 75 kg N/ha. Untersuchungen zu den im Jahr 2011 angebauten Zwischenfruchtgemengen zeigten zum Teil sehr hohe N-Erträge von 30 bis zu 150 kg/ha bei hoher Biomassebildung bis zum Vegetationsende von bis zu 400 dt/ha Frischmasse. Je früher die Aussaat der Zwischenfrüchte erfolgte, d. h. je länger die Vegetationszeit ist, desto mehr Biomasse und dementsprechend höhere N-Aufnahmen werden erzielt. Hinsichtlich des Erosionsschutzes zeigen auch spät gedrillte Zwischenfruchtgemenge mit geringerem Bedeckungsgrad noch große Wirkungen.
Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem
DWD (Abteilung Agrarmeteorologie) zum Wasserhaushalt abfrierender Zwischenfrüchte zeigten keine negativen Beeinflussungen des Bodenwassergehaltes durch Zwischenfrüchte. Im Vergleich zur Brache sind die Bodenfeuchten der einzelnen abfrierenden Zwischenfrüchte in ähnlicher Größenordnung sowohl messtechnisch als auch modellbasiert nachgewiesen.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Anbau von Zwischenfrüchten ein geeignetes Mittel ist, um regulierend in die Nährstoffbilanzen einzugreifen, die Bodengesundheit zu verbessern und erosionsmindernd zu wirken, ohne die Wasserversorgung für die nachfolgende Hauptfrucht zu gefährden.
Quelle: Anja Schmidt / LfULG Dresden