„Dazu brauchen wir intelligente standortspezifische Lösungen“, sagte Miller in München. Kernbereiche des bayerischen Programms werden seinen Worten zufolge die Erforschung der Populationsdynamik und Wirtspflanzenspezifität, die Durchführung von Fruchtfolge- und Wirksamkeitsversuchen in Befallsgebieten mit hoher Populationsdichte - beispielsweise in Rumänien und Ungarn -, die Entwicklung eines Prognosemodells zum Larvenschlupf und Flugbeginn, die Optimierung der Technik zur Durchführung der Pflanzenschutzmaßnahmen sowie die Erarbeitung wirtschaftlicher Alternativen zum
Maisanbau sein.
Laut Miller hat sich Bundesagrarminister Horst
Seehofer ebenfalls der Problematik angenommen. Sein Ministerium koordiniert das Projekt unter Einbindung der Forschungseinrichtungen des Bundes und der Länder Bayern und Baden-Württemberg, das ebenfalls vom
Maiswurzelbohrer betroffen ist. Miller begrüßte in diesem Zusammenhang die Ankündigung Seehofers, Bayern finanziell zu unterstützen.
Im Freistaat sind vor allem Teile Niederbayerns vom Befall durch den Maisschädling betroffen. Mit einem umfangreichen Paket an Quarantänemaßnahmen hat man dort aufgrund bestehender EU-Vorschriften versucht, den Käfer auszurotten. So wurden ein intensives Überwachungsprogramm installiert und Spezialmaschinen zur Käferbekämpfung bereitgestellt. Zudem hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft die Landwirte in zahlreichen Aufklärungsveranstaltungen über die Problematik informiert.
Nachdem aber alle Versuche zur Ausrottung des Maiswurzelbohrers in Niederbayern gescheitert sind, hat das Landwirtschaftsministerium kürzlich die Ausweisung der betroffenen Regionen zum natürlichen Befallsgebiet angekündigt. Nach den EU-Vorgaben müssen dann bestimmte Eingrenzungsmaßnahmen angewendet werden, um die Ausbreitung des Käfers zu verhindern oder zumindest zu verzögern. (PD)