Nacktschnecken wirksam bekämpfen

Eine gezielte Bekämpfung von Nacktschnecken mit Molluskiziden kann notwendig werden, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen, die Besatzdichten unterhalb dem vorläufigen Bekämpfungsrichtwert zu halten.

Folgende ackerbauliche Maßnahmen wirken vorbeugend gegen Schneckenbefall

- frühzeitige Bodenbearbeitung, um ein Abtrocknen des Bodens zu ermöglichen
- rechtzeitiges Abmähen und Einarbeiten einer Zwischenfrucht
- Rückverfestigung des Saatbetts mittels Krumenpacker vor der Saat oder ein Walzen nach der Saat

Ermittlung des Schadpotentials

Die Ermittlung des Schadpotentials erfolgt durch Auslegen von Schneckenfolien, feuchten Säcken u.ä. Materialien, unter denen sich die Schnecken tagsüber verkriechen. Diese Kontrollmaßnahme sollte an mehreren bekannten Befallsstellen eines Feldes erfolgen. Sie ist nur sinnvoll bie feuchtem Boden.

Als Bekämpfungsrichtwert für Winterraps kann während des Gefährdungszeitraums (siehe Anwendungshinweise) 1 Schnecke je Kontrollstelle angesetzt werden.

Bei der Anwendung von Schneckenkornmitteln mit der Anwendungsbestimmung NT116 muss ein Eintrag in angrenzende Flächen, ausgenommen landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Flächen, vermieden werden.

Mittel zur Bekämpfung von Nacktschnecken sowie Auflagen

Insgesamt gilt: Anwendung maximal zweimal im zugelassenen Zeitraum, wenn nichts anderes vermerkt ist.

Eisen-III-Phosphat

Derrex
für Ackerbaukulturen, Gründüngungspflanzen
Aufwandsmenge: 7 kg / ha
Anwendungshinweise: bei Befallsbeginn bzw. Sichtbarwerden der ersten Symptome, max. 4 Anwendungen

Ferrex
für Ackerbaukulturen
Aufwandsmenge: 6 kg / ha
Anwendungshinweise: bei Befallsbeginn, Sichtbarwerden der ersten Symptome, oder nach Warndiensstaufruf, max. 5 Anwendungen

Ironmax Pro
für Zucker- und Futterrübe, Weizen, Gerst, Roggen, Triticale, Hafer, Raps, Sojabohne, Hülsenfrüchte, Sonnenblume u.a.
Aufwandsmenge: 7 kg / ha
Anwendungshinweise: vor dem Auflaufen, max. 4 Anwendungen (Zucker- und Futterrübe), vor dem Auflaufen bis Ernte, max. 4 Anwendungen (übrige Kulturen)

Sluxx HP
für Ackerbaukulturen
Aufwandsmenge: 7 kg / ha
Anwendungshinweise: bei Befallsbeginn, Sichtbarwerden der ersten Symptome, Erreichen von Schwellenwerten oder nach Warndiensstaufruf, max. 4 Anwendungen

Metaldehyd

Arinex
für Getreide, Raps
Aufwandsmenge: 6 kg / ha
Anwendungshinweise: nach dem Auflaufen bis Ende Bestockung (Getreide), vom Auflaufen bis 9 und mehr Laubblätter entfaltet sind (Raps)

Axcela
für Getreide, Raps, Zuckerrübe, Kartoffeln
Aufwandsmenge: 7 kg / ha
Anwendungshinweise: bei Bedarf, nach Erreichen von Schwellenwerten oder nach Warndiensstaufruf, max. 3 Anwendungen

Delicia Schnecken-Linsen, InnoProtect Schneckenkorn, Mollustop, Patrol MetaPads G2, Schneckenkorn Spiess-Urania G2
für Getreide (ab der Saat bis Ende des Bestockens) 3 kg / ha
Raps (ab der Saat bis zum Beginn des Längenwachstums) 3 kg / ha
Zucker-, Futterrüben (ab der Saat bis 9 und mehr Laubblätter entfaltet sind) 3 kg / ha
Ackerbohne (nach Befallsbeginn oder Warndienstaufruf) 3 kg / ha

Limares Techno
für Getreide, Raps, Sonnenblume
Aufwandsmenge: 7 kg / ha
Anwendungshinweise: nach Erreichen von Schwellenwerten oder Warndienstaufruf

Metarex Inov
Aufwandsmenge: je 5 kg / ha
für Weizen, Gerste, Triticale, Roggen, Hafer (max. 5 Anwendungen, max 17,5 kg / ha pro Jahr bis Ende der Bestockung)
Mais (bis 5. Laubblatt entfaltet)
Raps (bis 7. Laubblatt entfaltet)
Sonnenblume (bis 7. Laubblatt entfaltet)
Sojabohne (bis 7. Laubblatt entfaltet)
Zucker- und Futterrübe (bis 5. Laubblatt entfaltet)
Kartoffeln (bis Beginn der Knollenanlage)

Quelle: Integrierter Pflanzenschutz - Ackerbau und Grünland 2020 (PDF)

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