11.07.2011 | 08:39 | Praxis-Tipp
Aktueller Rat zum Pflanzenbau: StoppelbearbeitungDresden - Die Stoppelbearbeitung vermindert die unproduktive Wasserverdunstung. Sie dient dem rottefördernden flachen Einmischen von Ernterückständen und organischem Dünger sowie der Durchwuchs-, Unkraut- und Ungrasbekämpfung. |
Durch eine gezielte Stoppelbearbeitung werden Ausfallsamen, Unkräuter und Ungräser vor der Bestellung der Folgefrucht zur Keimung gebracht. Werden diese mechanisch (z. B. durch die nachfolgende Grundbodenbearbeitung) oder chemisch beseitigt, erspart dies Bekämpfungsmaßnahmen in den Folgejahren.
Für eine hohe Keimrate muss möglichst sofort nach der Ernte von Druschfrüchten (auf kurze Häcksellänge und gute Strohverteilung achten!) eine flach krümelnde Stoppelbearbeitung durchgeführt werden (auf Flächen ohne Fahrspuren: Bearbeitungstiefe ca. 3 – 6 cm, schräg zur Druschrichtung). Dadurch wird die zum Erntezeitpunkt i. d. R. noch vorhandene Restfeuchte im Oberboden für die Samenkeimung gut genutzt. Die flache Bearbeitung verhindert zudem, dass z. B. Ausfallsamen in größere Bodentiefen eingebracht werden, aus denen sie später in Schüben immer wieder aufwachsen. Geeignet sind Schwer- oder Rotorstriegel (Arbeitstiefen: 1 – 3 cm), Flachgrubber (Arbeitstiefen: 4 – 6 cm), entsprechend einstellbare Kurzscheiben- bzw. Spatenrolleggen (Arbeitstiefen: 5 – 6 cm) sowie Kombinationsgeräte. Schwergrubber sind auf Grund ihrer i. d. R. größeren Arbeitstiefe weniger geeignet.
Zur Verbesserung der Keimwasserversorgung ist in diesem bisher sehr trockenen Jahr 2011 nach Stoppelbearbeitung ein Walzengang zu empfehlen (am besten kostensparend z. B. mit einer nachlaufenden Prismen- oder Spiral-Packerwalze in Kombination mit der Stoppelbearbeitung). Dadurch werden auch Hohlräume beseitigt, die Schnecken als Unterschlupf dienen.
Bei feuchten Bodenbedingungen muss die Stoppelbearbeitung bodengefügeschonend mit Schleppern erfolgen, die mit Breitreifen mit Innendruckabsenkung bzw. mit Zwillingsbereifung oder Bandlaufwerk ausgestattet sind. Bei sehr feuchten Bodenbedingungen sollte ein Abtrocknen der Ackerflächen abgewartet werden, um Fahrspuren und Bodengefügeschäden zu vermeiden. Bei feuchten Bodenbedingungen ist kein Walzen erforderlich.
Quelle: M. Zimmermann, Dr. Schmidt / LfULG Dresden
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