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18.09.2018 | 08:18 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Winterrapsanbau: Gelbschalen ab dem Keimblattstadium aufstellen

Karlsruhe - Die Pflanzenschutzexpertin H. Saddedine gibt für den Schwarzwald-Baar-Kreis einen praxisgerechten Überblick über den Stand der Entwicklung der Kultur und über das Besatzausmaß des Rapserdflohs.

Rapsanbau
(c) proplanta
Auf den Rapsschlägen sind je nach Saattermin entweder die Keimblätter oder gebietsweise auch schon das zweite Laubblatt zu sehen. Zur Kontrolle des Rapserdflohs und des schwarzen Kohltriebrüsslers sollten ab dem Keimblattstadium die Gelbschalen aufgestellt sein. Für einen besseren Fang, die Schalen zur Hälfte in den Boden eingraben.

Das Landwirtschaftsamt führt wie in jedem Jahr eigene Kontrollen durch und gibt dazu folgende Hinweise:

Der Rapserdflohbefall schwankt auf der Baar von Jahr zu Jahr. So ist der Erdfloh auch in diesem Jahr auf vielen Schlägen zu finden. Bisher ist der Besatz an vielen Standorten aber noch unter der Schadensschwelle. Anders in früh gesäten Beständen die schon im 1- bis 2-Blattstadium sind. Dort ist die Schadensschwelle oft schon überschritten.

Da der Schädlingsbesatz im Landkreis so vollkommen unterschiedlich ist rät die Expertin dazu, die eigenen Schläge unbedingt zu kontrollieren und erst bei Überschreiten der Schadensschwelle eine insektizide Maßnahme durchzuführen. Gleichzeitig erinnert sie daran, dass eine geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Tagestemperaturen bei allen Pflanzenschutzmaßnahmen Wirkungsminderungen verursachen können. Deshalb wird dringend geraten Behandlungsmaßnahmen nur in den Morgen- oder Abendstunden vorzunehmen.

Symptome: Typisch ist der Sieblochfraß an Keim- aber auch an den ersten Laubblättern und sollte nicht mit Schneckenfraß verwechselt werden. Bleibt der Befall unter den Schadensschwellen, auf keinen Fall vorbeugend behandeln. Es sind schon Insektizid-Resistenzen des Käfers bekannt.

Insektiziden Maßnahmen sollten sich nach Überschreiten der folgenden Schadschwellen durchgeführt werden:

- 10% zerstörte Blattfläche bis zum 4-Blattstadium
- 50 Käfer in 3 Wochen in der Gelbschale im 4-6 Blattstadium

Larvenkontrolle in den Blattstielen im Spätherbst:

- 3 Larven/Pflanze in schwachen Beständen
- 5 Larven/Pflanze in kräftigen Beständen

Sofern kein früher Starkbefall vorliegt, sollte der späte Behandlungstermin Mitte/Ende Oktober bei Schadschwellenüberschreitung bevorzugt werden. Zu diesem Termin sind alle Käfer zugeflogen und die ersten jungen Larven werden mit erfasst.

Hinweis: Der schwarze Kohltriebrüssler verursacht vor allem bei warmer Herbstwitterung bemerkbare Schäden. Der Befall ist nur mit einer Gelbschale feststellbar. Es existiert keine Schadensschwelle, aber einen sogenannten Bekämpfungsrichtwert: 10 Rüssler in drei Tagen.

Ackerbauliche Maßnahmen: Auf Altrapsflächen, jetzt nach dem Auflaufen der Ausfallsamen, intensive flache Bodenbearbeitungsgänge durchführen. Hiermit werden auch die Kleine Kohlfliege und Schnecken dezimiert.

(Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 12.09.2018)
LTZ Augustenberg
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