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24.03.2009 | 13:29 | Praxis-Tipp 

Aussaat von Sommerbraugerste, Zuckerrüben/Mais und Saatenpflege

Dresden - In diesem Frühjahr sollte darauf geachtet werden, dass auf den mit Niederschlagswasser gesättigten Böden nicht zu früh mit den Bearbeitungsmaßnahmen begonnen wird, um Bodenschadverdichtungen zu vermeiden.

Aussaat von Sommerbraugerste
(c) proplanta
Zur Vermeidung von Schlepperradverdichtungen sollten die Flächen nur mit bodendruckmindernder Bereifung (Breit- oder Zwillingsreifen, innendruckabgesenkte Reifen) befahren werden.

Mit der Aussaat von Sommerbraugerste kann, sobald die Bodenbefahrbarkeit gegeben ist, begonnen werden. Bei günstiger Saatzeit und Saatbettqualität werden für Lö-Standorte 300 Körner/m² sowie D- und V-Standorte 320 Körner/m² zur Aussaat empfohlen. Für die Höhenlagen über 400 m gilt eine Aussaatmengenspanne von 350 bis 380 Körner/m². Wird nicht die gewünschte Saatbettqualität erreicht, dann sollten ca. 30 Körner/m² aufgeschlagen werden. Saataufschläge sind auch sinnvoll wenn der optimale Saatzeitpunkt überschritten wurde. Die Aussaatmenge wird um 50 Körnern/m² erhöht wenn mehr als 20 Tage Aussaatverspätung erreicht sind.
 
Zuckerrüben benötigen für die Keimung eine Mindestbodentemperatur von 6 - 8°C. Eine zügige Keimung findet jedoch erst bei Temperaturen um 9°C statt. Mais hat noch höhere Wärmeansprüche. Unter diesem Gesichtspunkt sind entsprechende Temperaturbedingungen für die Aussaat abzuwarten.
 
Idealerweise sollte die Rübenpille bzw. der Mais auf einen festen bzw. gut rückverfestigten Boden abgelegt werden und mit mäßig feinkrümeligem Boden bedeckt sein. Das sichert die Wasserversorgung von unten und sorgt für eine gute Bodenerwärmung von oben als Grundlage für einen gleichmäßigen Feldaufgang. Die empfohlene Arbeitstiefe zu Zuckerrüben beträgt auf leichteren Böden max. 4 cm, auf bündigen Böden 2 cm. Zu Mais sollte nicht tiefer als 5 cm bearbeitet werden. Eine zu feine Saatbettbereitung führt insbesondere auf schluffreichen Böden zur keimhemmenden Verschlämmung und Erosion. In der Summe ist daher zu tiefes und zu intensives bzw. mehrmaliges Bearbeiten von Rüben- und Maisflächen zu vermeiden. Auf das Abschleppen von Flächen sollte aus diesem Grund verzichtet werden. Auf gepflügten Flächen sollte nur eine einmalige, weniger intensive Saatbettbereitung erfolgen.
 
Auf wenig krümeligen Mulchsaatflächen ist auch bei Einsatz von Mulchsägeräten zur sicheren Saatgutablage eine einmalig flache Saatbettbereitung vorteilhaft. Aufliegendes Mulchmaterial muss hierzu gut abgetrocknet und brüchig sein. Dann verstopfen gezogene Geräte auch bei grobstängeligem oder hochaufgewachsenem Senfmulch nicht.


Quelle: Dr. Walter Schmidt, Michael Zimmermann, Dr. Jörg Pößneck / LfULG Sachsen

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