Nach Informationen der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen konnten seit Einführung des Euros noch nie so hohe Kuh- und Färsenpreise zur Jahresmitte notiert werden wie heute. Ursache dafür sind die Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Märkten.
Während in Deutschland der Selbstversorgungsgrad für Rindfleisch aktuell immer noch bei etwa 118 Prozent liegt, ist Rindfleisch in Europa zur Mangelware geworden. Die
Rinderbestände in der EU haben sich im Verlauf der letzten zehn Jahre deutlich reduziert. Gleichzeitig hat sich der Rindfleischverbrauch auf niedrigem Niveau stabilisiert. Damit ist der Abstand zwischen Produktion und Konsum in den letzten zehn Jahren kleiner geworden.
Auch an den internationalen Märkten sind sehr feste Preistendenzen zu beobachten. Vielfach wurden die Rinderherden aufgrund steigender Futtermittelpreise verkleinert. Argentinien wird beispielsweise in diesem Jahr so wenig Rindfleisch erzeugen wie in den letzten 30 Jahren nicht mehr.
Von diesen Entwicklungen profitieren insbesondere die Milchviehhalter. Die Preise für Schlachtkühe (Handelsklasse O3) bewegen sich in Niedersachsen derzeit auf einem Jahreshoch um die drei Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Zu Euro-Zeiten wurde niemals zuvor in einem Juli ein ähnlich hoher Preis erzielt. Dies könnte auch noch eine Weile so fortdauern. Erst zum Herbst rechnen die Marktexperten der Landwirtschaftskammer mit sinkenden Preisen. (lwk-ns)