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20.02.2007 | 12:29 | Rindfleischproduktion  

So viel Rindfleisch wie noch nie

Bonn - Die weltweite Rindfleischproduktion stieg 2006 nochmals leicht an.

Rindfleisch
(c) proplanta
Nach FAO-Angaben wurden über 65 Millionen Tonnen Fleisch erzeugt, das war so viel wie noch nie. Die Motoren dieser Entwicklung sind Brasilien und China. Diese beiden Länder realisierten in den vergangenen fünf Jahren ein Wachstum von etwa 30 Prozent. So wurden in Brasilien bei starker Exportnachfrage die Produktionsbedingungen stetig verbessert und Kapazitäten aufgebaut.

Zur Zeit leiden die Exporte jedoch unter Handelsrestriktionen aufgrund der Maul- und Klauenseuche. In China sind es steigende Einkommen, durch die sich der Rindfleischverbrauch erhöht und die dafür sorgen, dass die wachsende Produktion der heimischen Landwirte gut im Land abzusetzen ist.

Der langfristige Trend in der EU zeigt dagegen nach unten. Das Jahr 2006 dürfte eine Ausnahme gewesen sein: Die Produktion stieg hier leicht an, da die OTMS-Regelung in Großbritannien, nach der ältere Rinder aus der Nahrungskette herauszuhalten waren, ausgelaufen ist. Aber auch in Polen, Irland und Deutschland legte die Erzeugung zu.

In den USA scheint sich die Produktion nach dem Einbruch durch BSE wieder zu erholen. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass wieder Tiere aus Kanada geschlachtet werden können, nachdem das BSE-bedingte Handelsembargo aufgehoben wurde. 2006 war der Produktionsanstieg mit fünf Prozent besonders stark. Für das aktuelle Jahr wird mit moderaten Zuwächsen gerechnet.

Handelsrestriktionen nehmen ab
Das Wachstum des internationalen Rindfleischhandels wurde in den vergangenen Jahren durch die mit BSE und MKS verbundenen Restriktionen etwas gedrosselt. Für das Jahr 2007 dagegen rechnet man mit einem starken Aufschwung. Insbesondere die Länder, die wie die USA durch BSE oder wie Brasilien durch MKS von Exportbeschränkungen betroffen waren, können auf weitere Lockerungen hoffen und sich damit wieder in Richtung alter Marktanteile bewegen. Dies wird allerdings nicht von heute auf morgen geschehen.

Entscheidend für die hiesigen Erzeuger sind dabei die Entwicklungen vor allem in Brasilien, Argentinien und Russland. Entscheidend deshalb, weil die EU viel Rindfleisch aus Südamerika bezieht und Russland, weil es der bedeutendste Abnehmer von Ware aus der EU ist, die dort zudem mit den südamerikanischen Herkünften konkurrieren muss.

Trotz der mit dem MKS-Ausbruch verbundenen Handelsbeschränkungen setzt sich das Wachstum des brasilianischen Rindfleischexports weiter fort. Zwar gingen die Ausfuhren 2006 Richtung Russland, EU und Chile deutlich zurück, doch konnte mehr nach Ägypten, Bulgarien und Rumänien verkauft werden. Wie es weitergeht, hängt stark mit der Entwicklung des MKS-Status zusammen. Argentiniens Rindfleischexporte wurden 2006 durch Regierungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Inflation um ein Drittel reduziert. Für das aktuelle Jahr wird mit einer gewissen Lockerung der Exportrestriktionen gerechnet.

Hinter den Vereinigten Staaten ist Russland zur Zeit der wichtigste Rindfleischimporteur. 2005 erreichten die Einfuhrmengen einen Höchststand. Im folgenden Jahr ging der Verbrauch zurück und infolgedessen auch die Importe. Für 2007 wird wieder mit einem Anstieg der Einfuhren gerechnet, da sich die Schere zwischen Verbrauch und Produktion weiter öffnet. (ZMP)
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