Am 5. Juni 2010 werden die deutschen Schafhalter deshalb den „Hirtenzug“ anlässlich des Umweltfestivals in Berlin starten, der durch Deutschland sowie benachbarte Regionen Europas geht. Unter dem Motto „Wir pflegen die Landschaft, die Sie lieben“ werden Wanderschäfer mit ihren Schafen durch die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie den angrenzenden Regionen der Niederlande und Belgien bis nach Rheinland-Pfalz ziehen.
Eine Vielzahl von Veranstaltungen wird während des Hirtenzuges stattfinden. So ist auch ein Termin in Brüssel vor dem Europäischen Parlament geplant. Der Hirtenzug wird dann auf dem Grünlandtag in Trier am 17. Oktober 2010 enden, wie die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) mit Sitz im Deutschen
Bauernverband (
DBV) mitteilte.
Schafe sind sympathische Tiere, die schmackhafte Nahrungsmittel wie Fleisch und Milch sowie das Naturprodukt Schafwolle liefern. Aber kaum jemand kennt die Leistungen, die die Tiere und Hirten durch regelmäßige Beweidung für die Gesellschaft leisten. Durch diese besondere Form der extensiven Tierhaltung werden durch Tritt und Biss nicht nur die Vorländereien und Dämme gepflegt und so
Überschwemmungen verhindert. Ein Landschaftsbild entsteht, das die Lebensqualität für Einheimische und Erholungssuchende verbessert. Das Grünland verhindert Bodenerosion durch Wind und Wasser, sorgt für
Klimaschutz und Sauerstoff und ist einer der besten Schadstofffilter bei der Trinkwasserneubildung.
Wanderschafhalter haben etliche Probleme
Vor allem die ausufernde Bürokratie erschwert mobile Tierhaltung. Außerdem wollen die Schäfer die Verbraucher für heimisches Schaffleisch gewinnen statt Importe aus Neuseeland, um zur Einkommenssicherheit der heimischen Schäfereien beizutragen. Aus diesem Grund dient der Hirtenzug auch zum Gespräch mit Verbrauchern und Politikern. Der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), Carl Lauenstein, und des VDL-Ausschusses Berufsschäfer, Günther Czerkus, gehen davon aus, dass diese viermonatige Großveranstaltung unzählige Interessierte anziehen und damit mehr Verständnis und Anerkennung für die Schafhalter vermittelt werden. (RLV)