Gleichzeitig hat die Fleischnachfrage nach den Feiertagen spürbar nachgelassen, so dass die Ware nur schleppend und mit Preisabschlägen an die Verarbeiter oder den Handel zu verkaufen ist. Aufgrund der zu dieser Jahreszeit nicht unüblichen Markteintrübung hat die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) am Mittwoch (10.1.) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 3 Cent auf 1,34 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) nach unten korrigiert. Marktanalysten zufolge reichte das den führenden
Schlachtunternehmen jedoch nicht aus, die zuvor einen viel deutlicheren Abschlag gefordert hatten. Sie sollen dem Vernehmen nach nur sogenannte „Hauspreise“ von 1,30 Euro zahlen.
Auch in anderen Ländern der Europäischen Union war der
Schlachtschweinemarkt zuletzt reichlich versorgt. In Österreich sprach der Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) von einem Überhang zwischen 10 % und 15 % sowie ungewöhnlichen Schlachtgewichten nahe der 100-kg-Marke. Die VLV-Notierung ging ebenfalls um 3 Cent auf 1,37 Euro/kg SG zurück. In Dänemark berichtete der Schlachtkonzern
Danish Crown von schwachen Fleischgeschäften am
Binnenmarkt, während sich im Export der Anstieg des Eurokurses gegenüber dem US-Dollar und dem Yen nachteilig auswirke. Danish Crown senkte seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine im Vorwochenvergleich um umgerechnet 4 Cent/kg Schlachtgewicht.
In Frankreich begrenzten die laufenden Schweinefleischaktionen im
Einzelhandel den Preisverfall; die Notierung am Marché du Porc Breton gab dennoch am vergangenen Donnerstag im Vorwochenvergleich um 1,4 Cent/kg SG nach. In Belgien senkten die Unternehmen Westvlees und Danis ihren Ankaufspreis für Schlachtschweine um jeweils 4 Cent/kg Lebendgewicht (LG).
Spanische Notierung rutscht unter 1-Euro-MarkeIn Spanien sorgten das umfangreiche Schweineangebot und insbesondere Schlachtgewichte auf einem Rekordniveau von mehr als 89 kg vergangene Woche für einen fortgesetzt negativen Preistrend. Die Notierung am Mercolleida gab um 0,8 Cent nach und lag mit 0,999 Euro/kg LG erstmals seit Anfang Mai 2016 wieder unter der psychologisch wichtigen Marke von 1,00 Euro. In Italien sanken die
Schlachtschweinepreise vergangene Woche ebenfalls, und zwar um gut 3 Cent/kg LG.
In der gesamten Europäischen Union hielt sich der Preisrückgang nach Kommissionsangaben in der Woche zum 7. Januar noch in Grenzen. In den Mitgliedstaaten wurden für Tiere der Handelsklasse E im Mittel 139,51 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren nur 0,11 Euro oder 0,2 % weniger als in der letzten Dezemberwoche. Im Vorjahresvergleich erlösten die
Mäster für 100 kg SG einen Preis von 8,14 Euro und damit 12,4 % weniger.
In der ersten Januarwoche standen laut Kommission vor allem die Preise in Estland und der Slowakei mit Abschlägen von jeweils mehr als 3 % unter Druck. In Rumänien, Finnland und Belgien gingen die Notierungen zwischen 1,3 % und 1,6 % zurück, in Frankreich um 0,8 %. Ansonsten blieben die Auszahlungsleistungen der Schlachtbetriebe in der Berichtswoche meist noch unverändert, so in Dänemark, Deutschland, Österreich und Spanien. Über einen deutlicheren Zuschlag konnten sich allein die bulgarischen Mäster freuen; dort stieg der Preis um 2,9 % an.