Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.05.2023 | 16:48 | Schweinefleischproduktion 

Zahl der Schweineschlachtungen geht weiter zurück

Damme - Die Zahl der Schweineschlachtungen ist im vergangenen Jahr in Deutschland weiter deutlich gesunken. Insgesamt wurden 2022 mit 47,1 Millionen Schweinen 9,2 Prozent weniger Tiere geschlachtet als 2021.

Schweineschlachtung
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Einen solchen Einbruch habe es seit Beginn der Aufzeichnungen der Schlachtzahlen durch das Statistische Bundesamt im Jahr 1993 nicht annähernd gegeben, teilte die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) am Dienstag im niedersächsischen Damme mit. Die Schlachtzahlen sind demnach seit sechs Jahren rückläufig und dürften auch künftig weiter zurückgehen. Im Jahr 2016 wurden noch fast 60 Millionen Schweine pro Jahr in Deutschland geschlachtet.

Besonders deutliche Rückgänge bei den Schlachtzahlen gab es den ISN-Marktexperten zufolge in Nordrhein-Westfalen, in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. In NRW gingen die Schlachtungen um 5,7 Prozent auf 16,1 Millionen Tiere zurück, in Niedersachsen sogar um 10,8 Prozent auf 15,1 Millionen Schweine. In Sachsen-Anhalt betrug der Rückgang von 4,6 Millionen geschlachteter Tiere auf 3,4 Millionen sogar 24,6 Prozent. Steigerungen der Schlachtzahlen habe es nur in Hessen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gegeben.

Beim Schweinefleisch schrumpft sowohl der Inlands- wie auch der Exportmarkt. Die Branche spürt unter anderem den Trend zu einer fleischärmeren Ernährung, gleichzeitig sind die Kosten für die Betriebe zuletzt spürbar gestiegen. Wegen der Afrikanischen Schweinepest ist mit China ein wichtiger Auslandsmarkt weggebrochen.

In dem schrumpfenden Markt habe der ostwestfälische Branchenriese Tönnies mit 14,79 Millionen Schlachtungen seinen Spitzenplatz unter den Schlachtkonzernen behalten, hieß es. Tönnies habe sogar seinen Marktanteil um 0,6 Prozentpunkte auf 31,4 Prozent verbessert.

Auf Platz zwei folgt Westfleisch mit 6,51 Millionen Schlachtungen im Jahr 2022. Das niederländische Schlachtunternehmen Vion und der dänische Konzern Danish Crown folgen auf den Rängen drei und vier. Die Schlachtunternehmen hätten mit Standortschließungen und Produktionsverlagerungen zum Beispiel bei Zerlegbetrieben auf die rückläufigen Schlachtzahlen reagiert, stellte die ISN fest.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verweste Schweine - Behörde prüft Entzug von Schlachtzulassung

 Mehr Schweine geschlachtet in NRW

 Schweinefleischexport: Vion stößt in US-Versorgungslücke

 Globale Erzeugung von Schweinefleisch soll 2024 sinken

 Notierungsabschlag beim Schlachtschweinepreis verweigert

  Kommentierte Artikel

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung