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16.09.2010 | 12:30 | Solarstromförderung Unsinn 

Solaranlage auf dem Reihenhaus ist Unsinn

Montreal - Der Energiekonzern RWE prangert die Förderung des Solarstroms in Deutschland als Geldverschwendung an.

Fördergelder
«Der Strom muss da erzeugt werden, wo es wirtschaftlich ist, also dort, wo die Sonne scheint oder der Wind weht», sagte Strategiechef Leonhard Birnbaum der Nachrichtenagentur dpa. Und in Deutschland scheine die Sonne einfach zu wenig. «Die Solaranlage auf dem deutschen Reihenhaus-Dach ist energiewirtschaftlich in den meisten Fällen Unsinn. Das kostet viel Geld, das an anderer Stelle fehlt.»

Die Bundesregierung hatte mit der Förderung von Solaranlagen einen wahren Boom des Sonnenstroms ausgelöst. Birnbaum, der am Rande der Weltenergiekonferenz in Montreal sprach, hält dies für den falschen Weg. «Wenn wir das Geld, dass wir für Photovoltaik aufwenden, in Biomasse-Kraftwerke oder Windanlagen stecken würden, könnten wir viel mehr CO2 reduzieren.»

Dem einzelnen Hausbesitzer sei dabei kein Vorwurf zu machen, stellte Birnbaum klar. Für ihn rechne sich die Solaranlage auf dem Dach. «Der volkswirtschaftliche Nutzen ist für ihn nicht entscheidend. Er bekommt die Investition von der Bank finanziert und erhält eine gesicherte Rendite.» Die Gesellschaft zahle aber einen hohen Preis. «Wenn wir Photovoltaik so weiter ausbauen, werden wir unser blaues Wunder erleben.»

Die Internationale Energieagentur hat ausgerechnet, dass in Deutschland eine Megawatt-Stunde Strom aus Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach bis zu 400 Euro kostet. Dagegen gibt es die gleiche Menge Strom aus Windkraft im schlechtesten Falle für 140 Euro. Eine Megawatt-Stunde aus Gas-, Kohle- oder Atomkraftwerken kostet maximal rund 90 Euro.

«Für jeden Euro, den wir einsetzen, müssen wir möglichst viel Klimaschutz kriegen», verlangte Birnbaum. «Wir brauchen einen Wettlauf der Technologien statt einen Wettlauf der Subventionen.» RWE habe deshalb entschieden, nicht in Photovoltaik zu investieren. Stattdessen stellt der Konzern im großen Stil Windkraftanlagen ins Meer. «Wir verfolgen weitere ehrgeizige Pläne in der deutschen Nordsee.»

Strom aus Sonne ist für RWE grundsätzlich schon ein Thema - allerdings nur dort, wo die Sonne kräftig scheint, wie in der Wüste. Im Rahmen des Projekts Desertec lotet RWE den Bau eines ersten Solarkraftwerks in Afrika aus, erstmal nur testweise. «Desertec ist eine Chance», sagte Birnbaum. «Hier sammeln wir wichtige Erfahrungen für die Zukunft.» (dpa)
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