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Grund ist nach Mitteilung des TecDax-Unternehmens vom Dienstag, dass der US- Kunde SpectraWatt kurz vor dem Aus steht. In Erwartung der möglichen Zahlungsunfähigkeit des Solarzellenherstellers schrieben die Sachsen 12,5 Millionen Euro in den Wind. An SpectraWatt ist auch der Berliner Modulhersteller Solon beteiligt.
Damit lasse sich die bisherige Umsatz- und Ergebnisprognose für dieses Jahr nicht mehr halten, erklärte Roth & Rau in Hohenstein- Ernstthal. Zuletzt hatten die Sachsen noch einen operativen Gewinn (EBIT) von 9 bis 9,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Umsatzprognose lag bei 285 Millionen Euro. Den Ausblick hatte der Vorstand erst im November gesenkt, nachdem das Unternehmen zuvor wegen wegbrechender Altaufträge 8,5 Millionen Euro abgeschrieben hatte. Einen neuen Ausblick gaben die Sachsen nicht. Eine Sprecherin kündigte erste Geschäftszahlen für Ende Februar an.
An der Börse brach die Aktie um gut 8 Prozent ein. Börsianer äußerten sich «sehr überrascht». Nach der Hiobsbotschaft vom November hätten Anleger auf eine Stabilisierung des Geschäfts gehofft, sagte Andreas Lipkow, Aktienhändler bei MWB Fairtrade. Ein Analyst schätzte, dass die Abschreibungen im Gesamtjahr 2010 zu einem Nettoverlust von rund 1,5 Millionen Euro führen dürften. Da das US-Unternehmen aber ein eher kleinerer Kunde für Roth & Rau sei, dürfte die Auswirkung auf die künftige Geschäftsentwicklung bei dem sächsischen Unternehmen begrenzt sein.
Vor Weihnachten hatte der US-Solarzellenhersteller vor der drohenden Insolvenz gewarnt. Die Liquidität reiche nur noch 90 Tage. Hinter der Gesellschaft stehen neben der Berliner Solon, die 17 Prozent hält, auch der Chipriese Intel und die Investmentbank Goldman Sachs. Noch sehen die Unternehmen eine Chance, dass SpectraWatt überlebt. «Es laufen Gespräche, um die Insolvenz zu vermeiden», sagte eine Solon-Sprecherin. Für ihr Unternehmen, das selbst derzeit restrukturiert wird, stehen 6,5 Millionen Euro auf dem Spiel. (dpa)