4.000 Nerze entkommen nach Einbruch aus Tierfarm

Ein Internetvideo dokumentiere die Tat, sagte eine Polizeisprecherin in Luckenwalde am Mittwoch. Es sei aber war unklar, wer für die Tat verantwortlich ist. Die Echtheit der Aufnahmen werde derzeit überprüft. Nach einem Bericht der «Märkischen Allgemeinen» bekannten sich militante Tierschützer im Internet zu der Aktion. Noch immer würden 1.800 trächtige Nerze vermisst.

Seit dem Einbruch am Sonntag wurden knapp 2.000 Tiere wieder eingefangen, wie der Farmer Alfons Grosser der Deutschen Presse- Agentur dpa sagte. Seinem Betrieb sei ein Schaden von mindestens 180.000 Euro entstanden. Die Tiere verbrauchten in drei Tagen mindestens eine Tonne Nahrung. Nach Angaben der Polizei wurden bereits Haustiere und Hühner in der Umgebung gerissen.

Die Überlebenschancen der Nerze sind dennoch schlecht. «Das sind Haltungstiere, die das Leben in freier Wildbahn gar nicht gewöhnt sind», sagte Anja Kayser vom Naturschutzbund Deutschland in Brandenburg. So bedeute Straßenverkehr ungeheuren Stress für die Tiere. Der Farmbetreiber geht davon aus, dass in den kommenden drei bis vier Wochen 85 Prozent der vermissten Tieren überfahren oder etwa von Hunden getötet würden. «Was hier passiert ist, hat mit Tierschutz nichts mehr zu tun», sagt Grosser. (dpa)