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21.07.2013 | 10:20 | Fischqualität 

AMA-Gütesiegel nun auch für Fisch

Wien - Immer mehr Konsumenten entdecken Fisch als wertvolles Lebensmittel. Die Selbstversorgung Österreichs mit Süßwasserfischen beträgt derzeit rund 35 Prozent.

Qualitätsfisch
(c) proplanta
Mit einem eigenen Gütesiegel-Programm für Fische nimmt die AMA ein weiteres wichtiges Lebensmittel in das Portfolio der Qualitäts- und Herkunftssicherung auf.

„Die Einführung des AMA-Gütesiegels für Süßwasserfische ist angesichts der enormen Herausforderungen im Bereich der Produktion von Qualitätsfisch ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. Die Nachfrage nach Produkten aus einer nachhaltigen und umweltbewussten Fischerei und Fischzucht wächst kontinuierlich. Österreich hat dies bereits frühzeitig erkannt und mit der ‚Aquakultur 2020‘-Strategie die notwendigen Weichen gestellt.

Unser Ziel lautet mehr Fische im Wasser, Nachhaltigkeit im Blick und Qualität auf dem Teller. Dadurch soll eine neue Dynamik in den Sektor gebracht werden und die Selbstversorgung mit Fisch langfristig gesteigert werden“, erklärt Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich anlässlich einer Pressekonferenz zum Start des AMA-Gütesiegels für Fisch.


Fisch komplettiert Gütesiegel-Familie



Für die Zertifizierung von Fischen aus nachhaltiger Fischerei gibt es bereits verschiedene Systeme wie GLOBAL GAP oder ASC. Diese Zertifizierungen erstrecken sich hauptsächlich auf Aspekte in der Haltung von Fischen. „Mit dem AMA-Gütesiegel für Fische gibt es erstmals ein schlüssiges Konzept, das sowohl die Vorgaben in der Produktion als auch die Herkunft transparent abbildet“, erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.

„Das Lebensmittel Fisch passt perfekt in unsere AMA-Gütesiegel-Familie, denn es steht für Frische, Natürlichkeit und die authentische Kulinarik unserer Küche. Mit dem AMA-Gütesiegel können sich die Konsumenten nun auch beim Fischeinkauf darauf verlassen, dass eine streng kontrollierte, qualitätsorientierte Produktion dahinter steckt, deren Herkunft nachvollziehbar ist. Wir wollen damit einen weiteren Schritt für das Vertrauen der Konsumenten in das AMA-Gütesiegel setzen“, so Blass.

Ziel der neuen Richtlinie ist eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität von AMA-Gütesiegel-Fischen sowie die Erhaltung eines guten ökologischen Zustandes der Gewässer. Nicht zuletzt soll das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel die nachvollziehbare Herkunft vom Ei bis zum ausgewachsenen Fisch in Österreich transparent machen.


Qualitätssicherung über alle Stufen der Produktion



Wie bei allen anderen AMA-Gütesiegel-Programmen reicht auch das Qualitätssicherungssystem für Fisch über alle Stufen der Produktion. Die erste Stufe der Fischproduktion, die Brutanlage sowie die daran anschließende Stufe der Aufzucht in einer Aquakultur  sind in der Richtlinie „Fischaufzucht“ geregelt. Die Vorgaben zur Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung der Fische werden in der darauf aufbauenden Richtlinie „Fisch und Fischprodukte“ festgelegt. Sämtliche Standards rund um die Fütterung sind in einer separaten Richtlinie für Futtermittel, pastus+, enthalten. Diese ineinandergreifenden Stufen gewährleisten eine durchgehende Qualitätssicherung und -kontrolle in jeder Phase der Produktionskette.


Zahlen und Fakten zur Produktion und zum Fischkonsum



2011 wurden in Österreich 2.909 Tonnen an Speisefischen produziert. Damit können die heimischen Produzenten 35 Prozent der Nachfrage an Süßwasserfisch abdecken. Hochgerechnet auf den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten insgesamt liegt Österreichs Selbstversorgung naturgemäß noch viel niedriger, nämlich bei fünf Prozent. Regenbogen- und Lachsforellen belegen Platz 1 in der heimischen Fischproduktion, danach folgen Karpfen und Bachsaiblinge. 490 Unternehmen haben 2011 laut Statistik Austria Speisefische produziert.

7,6 Kilo Fisch werden durchschnittlich pro Kopf und Jahr in Österreich gegessen, Tendenz steigend. Laut RollAMA Motivanalyse aus dem Jahr 2012 kauft fast die Hälfte der Befragten heute mehr Fisch als vor zehn Jahren. 53 Prozent sind überzeugt, dass Fisch künftig noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. In zwei Drittel aller Haushalte kommt Fisch einmal pro Woche auf den Tisch, bei weiteren 30 Prozent mehrmals pro Monat. Sieben Prozent essen mehrere Fischmahlzeiten in der Woche, vier Prozent verzichten völlig darauf. (ama)
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