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Betroffen seien der Betriebsleiter der Guts-Gold Nord GmbH und ein Mitarbeiter der Exportabteilung, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Rostock mit. Die Beschuldigten sollen zu Unrecht rund 4,7 Millionen Euro an Ausfuhrerstattungen für Exporte in Nicht-EU-Länder erhalten haben. Laut Anklage wurden von Januar 2008 bis August 2009 in 379 Fällen Gelder für den Export gefrorener Schlachthühner zu Unrecht gezahlt, da diese deutlich mehr Wasser enthielten, als in den Qualitätsanforderungen der EU festgelegt sei.
Um die Gelder zu bekommen, sollen die Verantwortlichen falsche Angaben auf den Papieren gemacht haben. Der Schlachthof der Guts-Gold-Gruppe in Grimmen hat laut Stadtverwaltung seit längerer Zeit Probleme und derzeit rund 110 Mitarbeiter. Ab Oktober soll die Geschäftsführung Kurzarbeit für alle Mitarbeiter beantragt haben.
Guts-Gold gehört zum französischen Fleischkonzern Doux (Châteaulin). Im Grimmener Werk war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Doux-Gruppe hatte wegen der Ermittlungen bereits mit Rückzug aus Deutschland gedroht. Die Gruppe wies die Vorwürfe schon im Laufe der Ermittlungen «entschieden zurück». Es gebe schon seit 2009 erheblichen juristischen Streit zwischen Guts-Gold und den deutschen Behörden über die Interpretation von EU-Texten, hieß es. (dpa/mv)