Anlässlich des EU-Agrar- und Fischereiministerrates letzte Woche in Brüssel erklärte Berlakovich, dass dieser Sektor in Europa zukunftsträchtiger und nachhaltiger gestaltet werden müsse. „Bereits 75 % der europäischen Fischbestände sind bedroht und ein Drittel der überfischten Bestände ist in einem besorgniserregenden Zustand. Das muss spätestens jetzt im Zuge der Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik geändert werden, für die seit letzter Woche Vorschläge vorliegen.
Gleichzeitig sollte das als große Chance für die nachhaltigen Aquakulturen in Österreich erkannt und genutzt werden“, betont der Landwirtschaftsminister.
Strategiebesprechung mit österreichischer Fischereiwirtschaft
Im Vorfeld des Rates hatte Berlakovich auch VertreterInnen der österreichischen Fischereiwirtschaft zu einer Strategiebesprechung eingeladen. Mit den Forellenzüchtern, Karpfenteichwirten und Seenbewirtschaftern wurden etwa rechtliche Rahmenbedingungen, Ausbildung, Fachberatung und Herausforderungen des Natur- und Tierschutzes erörtert. „Gemeinsames Ziel ist eine Steigerung der Fischproduktion, die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen und eine höhere Wertschöpfung für den ländlichen Raum. Es soll gelingen, weit transportierte und oftmals selten gewordene Meeresfische durch nachhaltige, heimische Süßwasserprodukte zu ersetzen“, so Berlakovich.
Steigerungspotenzial der heimischen Fischwirtschaft vorhanden
Derzeit werden in Österreich jährlich rund 3.000 Tonnen Fisch produziert, vor allem Alpenlachs, Saibling, Forelle, Zander, Karpfen und Hecht. Die Produktion steigt, dennoch ist noch Potential vorhanden. So liegt der jährliche Konsum von Fischen bei insgesamt ca. 65.000 Tonnen. Meeresfische werden zwar weiterhin eine Rolle für Konsumentinnen und Konsumenten spielen, doch auch eine OECD-Studie besagt, dass die Bedeutung von Fischen aus
Aquakultur ansteigen wird.
Initiative auf EU-Ebene: Berlakovich für nachhaltige Binnenfischerei
Um seine Anliegen auch auf zentraler, europäischer Ebene zu verankern, hatte Berlakovich darüber hinaus bereits im Februar gemeinsam mit seinen RessortkollegInnen aus Tschechien, der Slowakei und Luxemburg eine Initiative für nachhaltigen Fischfang an die EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki übergeben. „Ich werde nicht locker lassen, denn unsere Meere sind zunehmend überfischt und die
Artenvielfalt ist gefährdet. Gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, den heimischen Selbstversorgungsgrad bei Fischen von 4 bis 5 % deutlich zu steigern“, so der Landwirtschaftsminister. (BMLFUW)