Tierärzte als Gesundheitsmanager
Der Auftritt des Bundesministers war der Höhepunkt des Jahreskongresses des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), der in diesem Jahr vom 18. bis 21. November in Hannover stattfand. Zuvor hatte bpt-Präsident Dr. Hans-Joachim Götz in seiner Eröffnungsansprache auf die Verantwortung der Tierärzte hingewiesen „wir sind zwar ein Verband der praktizierenden Tierärzte, fühlen uns aber den gesundheitlichen Problemen von Mensch und Tier verbunden“.
Götz nahm damit Bezug auf die Herausforderungen der Zukunft, die auch MdB Michael Goldman in seiner Ansprache in den Vordergrund stellte. Der Vorsitzende des Berliner Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wünscht sich im Spannungsfeld einer hoch effektiven und gleichzeitig ökologischen Landwirtschaft auch für die Zukunft eine intensive und konstruktive Zusammenarbeit mit den Tierärzten. Er versprach konkret, sich für die Interessen der praktizierenden Tierärzte bei der 15. AMG-Novelle und bei der Transponderimplantation einzusetzen.
Herausforderungen annehmen
Wie kann ein zukünftiges Ernährungskonzept auf der Basis von Klimaveränderungen und einer stark wachsenden Erdbevölkerung aussehen? Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich der Hauptredner des „International Animal Health Events“, Dr. Alexander Müller, stellvertretender Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (
FAO) in Rom. Im Rahmen der gemeinsam von bpt,
DLG und der Tierärztlichen Hochschule Hannover getragenen Veranstaltung lautete sein Fazit: Mehr Menschen auf der Erde müssen auch ernährt werden. Um das sicherzustellen braucht es ein hohes Maß an Tiergesundheit durch gut ausgebildete Tierärzte.
Im Rahmen des Kongresses fand auch die diesjährige Delegiertenversammlung des bpt statt, die erstmals live im Internet übertragen wurde. Die Delegierten beschlossen unter anderem die Einrichtung eines bpt-Arbeitskreises, der Vergütungs- und Arbeitszeitmodelle für Praxisassistenten erarbeiten soll. Ergebnisse sollen bis in einem Jahr vorliegen.
Alles für den Tierarzt
Auch in diesem Jahr bot der bpt-Kongress, neben dem umfangreichen klassischen Fortbildungsangebot, ein breites Veranstaltungsspektrum. Vom Seminar zur Existenzgründung, über betriebswirtschaftliche Aspekte der Praxisführung, der ökologischen Landwirtschaft und dem Tierschutz bei der Schlachtung bis zur lebhaften Diskussion der unterschiedlichen Aspekte einer zukünftigen tierärztlichen Ausbildung, war in Hannover thematisch alles vertreten. Auch Veranstaltungen für Studenten mit dem Ziel, das Interesse an der Nutztierpraxis zu fördern, gehörten zum umfangreichen Programm.
Eine eigene Messehalle füllte die 73. bpt-Fachmesse, Deutschlands größte veterinärmedizinische Fachausstellung, ein „Marktplatz der Möglichkeiten“, auf dem knapp 160 Aussteller ein breites Angebot aus dem gesamten Bereich der Tiermedizin präsentierten.
Neuer Teilnehmerrekord
Mit zirka 2.500 Teilnehmern, das entspricht einem Besucherzuwachs von 16 Prozent gegenüber 2008, bilanziert Präsident Götz in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord, der beim alljährlichen „Get-Together“, Deutschlands größter Tierärzte-Party, bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde. Veranstalter Dr. Hans-Joachim Götz zeigte sich dann auch hochzufrieden: „Der bpt hat mit diesem Kongress wieder einmal seine Stellung als die berufspolitische Plattform unterstreichen können. Ich freue mich schon auf den nächsten bpt-Kongress, der vom 22. bis 25. September 2011 in der Rheingoldhalle in Mainz stattfindet“. (bpt)