Legehennen sollen nach dem Willen von Bundesagrarminister Horst
Seehofer (CSU) nur noch in staatlich geprüften, artgerechten Käfigen untergebracht werden. Wer ein Tier halte, dürfe die Möglichkeit zur Bewegung nicht so einschränken, dass dies zu Schmerzen oder vermeidbare Leiden führe, heißt es im Gesetzentwurf. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßte die Pläne und forderte eine schnelle Umsetzung. Der Bund hatte 2006 die Einführung neuer Käfige für Legehennen beschlossen, die etwas größer als die bisherigen sind.
Die geplante Prüfung der Ställe gehe nicht über diese Maße hinaus, sagte eine Ministeriumssprecherin am Donnerstag in Berlin. Eine Legehenne hatte zuvor mit 550 Quadratzentimetern eine Fläche von weniger als einem DIN-A-4-Blatt zur Verfügung. Seit 2006 sollen bis zu 900 Quadratzentimeter Platz vorhanden sein. Bis Ende 2008 gilt eine Übergangsfrist. Rheinland-Pfalz hatte wegen Tierschutzbedenken Klage vor dem Bundesverfassungsgericht eingereicht. Seehofer will die Entscheidung zunächst abwarten. Der Bundesrat fordert seit 2006 ein verpflichtendes Prüf- und Zulassungsverfahren für Legehennenkäfige.
Der «Tierschutz-TÜV» könnte den Tieren nach Ansicht des Tierschutzbundes Leid ersparen. Verbandspräsident Wolfgang Apel zeigte sich aber nicht zufrieden. «Noch immer werden Tiere in nicht artgerechte Haltungssysteme hineingezwängt», teilte Apel mit. Für Schweine und Masthähnchen hätten sich die Haltungsbedingungen beispielsweise zum Teil verschlechtert. Der Bundestag debattiert an diesem Freitag auch über den Tierschutzbericht der Bundesregierung.
Der Informationskreis Legehennenhaltung verteidigte die neuen Käfige. Sie seien das Ergebnis internationaler Untersuchungen, um Tierverhalten und Tiergesundheit angemessen zu berücksichtigen, teilte der Informationskreis aus Industrie und Wissenschaft in Köln mit. Eier aus den neuen Käfigen mit deutscher Herkunftskennzeichnung würden voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2008 im Handel sein. (dpa)