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22.01.2015 | 12:28 | Schweinemarkt 

Desaströse Lage deutscher Schweinehalter erfordert nachhaltige politische Intervention

Damme - Vorsichtig optimistische Signale sendet die Grüne Woche in Berlin derzeit zum Thema Agrarexporte aus:

Schweine-Export
(c) proplanta
Danach macht ein Treffen der EU-Kommission mit russischen Veterinären Hoffnung auf eine baldige Lockerung des Embargos. Die ISN - Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands fordert daher von der Politik mehr denn je ein verstärktes Engagement, um die Rahmenbedingungen für eine Öffnung weiterer Exportmärkte zu schaffen.

Medien berichten, dass die Kommission eine Öffnung der russischen Grenzen für Schweinefleisch aus der EU für möglich hält. Andernorts ist die Rede davon, Exporte von Frankreich nach Russland könnten bereits in den kommenden Wochen beginnen und auch Schweinefleisch aus Italien und Dänemark könnte wieder zugelassen werden. Das wird von russischer Seite aber dementiert. Die Gespräche befinden sich offenbar erst noch ganz am Anfang.

Auch für die hiesiegen Schweinehalter ist das ein Silberstreif am Horizont. Doch es muss noch viel mehr passieren. Das bisherige Hoffen und Warten und zögerliche Herangehen der politisch Verantwortlichen war eindeutig zu wenig, denn die Schweinehalter schreiben derzeit tiefrote Zahlen. Die Lage für Ferkelerzeuger wie Schweinemäster ist desaströs. Die Erzeugerpreise für Schlachtschweine liegen derzeit um rund 20 Prozent unter dem Preisniveau des Vorjahres. Da stehen vor allem kleine und mittlere Familienbetriebe auf der Kippe.

Die ISN fordert von der Politik mehr denn je ein verstärktes Engagement, um die Rahmenbedingungen für eine Öffnung weiterer Exportmärkte zu schaffen. Da geht es z. B. um unbürokratische und schnelle Ausarbeitung von Veterinärzertifikaten und um angemessene Hilfen zur Verbesserung der Absatzchancen in Länder wie z. B. Japan und Mexiko. Mit Hilfen sind aber weder Exporterstattungen noch Subventionen gemeint. Den Stimmen, die zurzeit wieder Exporterstattungen als politisches Instrument ins Spiel bringen, erteilt die ISN eine klare Absage.

Sie unterstützt die gestern veröffentlichte Haltung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der Exporterstattungen kategorisch ablehnte. Auch die in einigen EU-Staaten geforderte Unterstützung der privaten Lagerhaltung (PLH) ist nach Meinung der ISN keine Lösung, sondern verschiebt die Probleme auf den Märkten lediglich. Eine PLH führt nur zu Marktverzerrungen und keiner nachhaltigen Entlastung des Marktes, denn die Fleischmengen drücken dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf den Markt und verhindern dann einen Preisanstieg. Das Problem wird mit der PLH also nur verschoben und nicht behoben.

Kein Weg geht also an der Erschließung neuer Märkte vorbei. Da ist der Spielraum von Seiten der Politk noch lange nicht ausgereizt. Sie muss handeln, jetzt! (ISN)
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