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21.01.2011 | 11:14 | Eierwirtschaft  

Eierwirtschaft besteht auf Einhaltung des Zeitplans bei Abschaffung der konventionellen Käfighaltung

Berlin - Auf Einladung der EU-Kommission fand am Mittwoch in Brüssel eine ganztägige Beratung mit Vertreten der Mitgliedstaaten sowie der europäischen Organisationen der Landwirtschaft, des Handels und des Tier- und Verbraucherschutzes zur Anwendung der Richtlinie (EG) 1999/74 mit Mindeststandards zum Schutz von Legehennen statt.

Käfighaltung
Konkreter Anlass ist das Verbot der herkömmlichen Käfighaltung zum 1. Januar 2012 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten. In Deutschland werden bereits seit dem 1. Januar 2010 keine Legehennen mehr in konventionellen Käfigen gehalten.


Ausstieg aus der herkömmlichen Käfighaltung lange geplant

Bereits 1999 war mit der EU-Hennenhaltungsrichtlinie der europäische Ausstieg aus der herkömmlichen Käfighaltung beschlossen worden. Innerhalb der Sitzung wurden verschiedene Optionen zur erleichterten Anwendung des Verbots der herkömmlichen Käfighaltung zusammengetragen. Dies sind unter anderem die Aufweichung der Übergangsfrist verbunden mit einer Zusatzkennzeichnung auf dem Ei oder gar die Beibehaltung der herkömmlichen Käfighaltung in einzelnen Mitgliedstaaten in Verbindung mit einer Vermarktungsbeschränkung auf das einzelne Land. Schätzungen zufolge beläuft sich die Zahl der Legehennen, die zum Stichtag noch in herkömmlichen Käfigen gehalten werden, bei 350 Millionenen Legehennen in der gesamten EU, auf immerhin rund 100 Millionen. „Schluss ist Schluss und das muss jetzt auch mit umfassenden Kontrollen durch die Behörden der Mitgliedstaaten und auch durch Inspektionen der EU-Kommission durchgesetzt werden“, zeigt sich Dr. Bernd Diekmann, Vorsitzender des Bundesverband Deutsches Ei und Vizepräsident des ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft, verärgert über die Beratungen.


Deutsche Erzeugung darf nicht geschwächt werden

Die deutschen Legehennenhalter haben mit der frühzeitigen Umstellung auf moderne und tiergerechte Haltungsformen rund 500 Millionen Euro investiert. Gerade mit Blick auf den aktuellen Fund von Dioxin in Futtermitteln und dem damit verbundenen Einbruch des Eiermarktes appelliert Dr. Diekmann, die Marktsituation der deutschen Erzeugung durch potentielle Umstellungs- Schlupflöcher für andere Mitgliedstaaten, nicht zu schwächen. Einzelne Bestände hatten mit Dioxin belastetes Futtermittel erhalten, so dass in geringen Mengen auch erhöhte Dioxinwerte in Eiern festgestellt wurden. Das BfR Bundesinstitut für Risikobewertung hatte jedoch erklärt, ein Verzehr dieser Eier über einen kurzen Zeitraum sei gesundheitlich unbedenklich.


Deutsche Eier-Erzeugung steht für moderne und tiergerechte Haltungsformen

„Die deutsche Erzeugung steht nach wie vor für hohe Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutzstandards und die deutschen Legehennenhalter setzen alles daran, der Nachfrage nach sicheren, frischen und heimischen Eiern aus kontrollierter Erzeugung nachzukommen. Dabei hoffen wir sehr auf die Unterstützung der deutschen Verbraucher, die sich bewusst für ein DE-Ei entscheiden“, so Diekmann. Die frühe Umstellung der Eiererzeugung in Deutschland ist ein gelungenes Beispiel einer wirtschaftsseitig betriebenen Leistung zur nachhaltigen Verbesserung der Tiergerechtheit in der Legehennenhaltung. Zu erkennen sind Eier aus Deutschland am DE innerhalb des amtlichen Erzeugercodes auf der Schale des Eies. (zdg)
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