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03.02.2012 | 08:40 | Stellungnahme  

Entscheidung zur Schweinemast Haßleben rückt näher

Haßleben/Potsdam - Nach jahrelangen Debatten scheint eine Entscheidung über die geplante Schweinemast im uckermärkischen Haßleben in greifbarer Nähe. Der Landkreis legte eine noch fehlende Stellungnahme zu einem sensiblen Moor vor, in dem auch geschützte Moorfrösche und Laufkäfer leben.

Schwein
(c) proplanta
Über die Wiedereinrichtung einer Schweinemast in Haßleben (Uckermark) könnte noch in diesem Frühjahr entschieden werden. Voraussetzung sei, dass der Investor keine neuen Sachverhalte vorzubringen hat, sagte Landesumweltamtspräsident Matthias Freude am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Er bestätigte einen Bericht der «Märkischen Oderzeitung». Freude sagte, der Investor habe am Mittwoch Einsicht in die Akten erhalten. Mit einer Entscheidung des Amtes wird in etwa zwei Monaten gerechnet. «Das ist das Ziel», sagte er.

Der Landkreis Uckermark hatte dem Amt noch ausstehende notwendige Unterlagen vorgelegt. Es geht um eine Stellungnahme zu einem Moor, in dem auch geschützte Moorfrösche und Laufkäfer beheimatet sind. Zu diesem besonderen Braunmoosmoor hatte sich der Landkreis Expertenrat eingeholt. Mit Hilfe des Sachverständigen wurden alle aufgeworfenen Fragen abschließend beantwortet, hieß es in einer Mitteilung des Landkreises. Danach können die Beeinträchtigungen des Moores durch die Schweinemast nicht ausgeglichen werden.

Ein niederländischer Investor möchte die einstige Mastanlage aus der DDR nutzen und dort mehr als 60.000 Schweine halten. Zu DDR-Zeiten waren in der Anlage etwa 150.000 Tiere untergebracht. Über das Projekt wird seit Jahren gestritten. Die Gegner bangen um die Umwelt und sehen den Tierschutz verletzt. Die Befürworter setzen auf Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Aufschwung. Der Investor nutzt die Anlage derzeit zur Gewinnung von Solarstrom. (dpa/bb)
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