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16.05.2008 | 12:21 | Impfaktion  

Erste Impfungen von Wiederkäuern in Schleswig-Holstein gegen die Blauzungenkrankheit stehen bevor

Kiel - Die ersten Impfungen gegen die so genannte Blauzungenkrankheit stehen in Schleswig-Holstein unmittelbar vor dem Start.

Blauzungenimpfung
(c) proplanta
Ab dem 20. Mai 2008 werden die Kreise und kreisfreien Städte eigens entwickelte Impfstoffe gegen das Virus der nur für wiederkäuende Tiere gefährlichen Krankheit erhalten. Das teilt das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume mit.

In den nächsten Wochen kommen drei Impfstoffvarianten zum Einsatz, zwei nur für Rinder, die dritte hingegen auch für Schafe und Ziegen geeignet. Der zuerst verfügbare Impfstoff wird ein Rinderimpfstoff sein, voraussichtlich ab dem 30. Mai wird das auch für Schafe und Ziegen geeignete Serum geliefert.

Das Ministerium weist darauf hin, dass für Schafe und Ziegen eine Impfung ausreicht, während bei Rindern für einen ausreichenden Schutz die Impfung nach drei bis vier Wochen noch einmal wiederholt werden muss. Tiere mit nachgewiesenem Impfschutz werden im EU-Handel privilegiert behandelt, für Tiere ohne diesen Nachweis gilt die Privilegierung hingegen nicht. Die Impfungen dürfen nur von Tierärzten vorgenommen werden.

Gerade die besonders gefährdeten Schafe sollen vorrangig berücksichtigt werden und möglichst Mitte Juni 2008 vollzählig geimpft sein. Der Abschluss der Impfungen insgesamt soll bis Ende Juli erfolgen, das ist dann rechtzeitig zur Hauptflugzeit der so genannten Gnitzen, also der Mücken, die das Virus der Blauzungenkrankheit übertragen.

Das Ministerium weist auf so genannte Allgemeinverfügungen der Veterinärbehörden der Kreise und kreisfreien Städte zu den anstehenden Impfungen hin, die über Zeitungen, Aushänge oder im Internet bekannt gegeben werden. Dort werden Möglichkeiten zu Ausnahmen von Impfungen von Rindern erläutert. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang außerdem darauf, dass bisherige Beihilfen durch das Land bzw. den Tierseuchenfonds bei Tierverlust durch die Blauzungenkrankheit spätestens mit Abschluss der Impfkampagne eingestellt werden. Das Schadenrisiko liegt dann allein beim Tierhalter. Die Erfahrungen von Tierhaltern in anderen Bundesländern aus dem Jahr 2007 verdeutlichen, dass die Konsequenzen je nach Betroffenheit die wirtschaftliche Existenz bedrohen können.

Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine Tierkrankheit, die ursprünglich aus dem südlichen Europa stammt. Erkranken können Schafe, Ziegen, Rinder sowie Wildwiederkäuer. Betroffene Tiere zeigen im Zeitraum ihrer Erkrankung unter anderem Fieber und Schwellungen insbesondere im Kopfbereich. Für Menschen ist der Erreger ungefährlich. (PD)
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