EU-Mitgliedsstaaten mit konventionellen Legebatterien müssen sich von Januar 2012 an auf Strafen einstellen. «Es wird Vertragsbruchverfahren gegen die Länder geben, die sich nicht an die Richtlinie halten», sagte EU-Kommissar John Dalli beim Treffen der EU-Agrarminister am Donnerstag in Luxemburg. Er werde die Frist nicht verlängern. Bereits Anfang Oktober hatte Dalli angekündigt, den Handel mit «illegalen Eiern» zwischen EU-Ländern einschränken zu wollen.
Deutschland hält sich längst an die EU-Vorgaben - und unterbietet sie gar. Statt 550 Quadratzentimetern - weniger als ein DIN-A-4-Blatt Papier - müssen die Hühner in Deutschland schon seit 2010 Platz für ein Nest, Einstreu und eine Sitzstange haben.
Deutsche Bauern fürchten einen wachsenden Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu ihren EU-Konkurrenten - vor allem, wenn diese von 2012 an weiter die dann nach EU-Recht illegalen Eier verkaufen. Aus EU-Kreisen heißt es, mindestens 10 der 27 EU-Mitglieder werden Hennen auch danach in konventionellen, kleinen Käfigen halten - darunter Frankreich, Polen und Italien.
Die deutsche Landwirtschaftministerin Ilse
Aigner (CSU) forderte in der «Berliner Zeitung», dass sich ausnahmslos alle EU-Mitgliedsstaaten an den Beschluss halten. Eier aus rechtsbrechenden Ländern dürften nicht weiter vermarktet werden, sagte Aigner. Sie will auch den nationalen Handel und die Weiterverarbeitung zu anderen Lebensmitteln unterbinden. Der EU-Beschluss gegen die konventionellen Käfige besteht seit 1999. (dpa)