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23.11.2015 | 14:58 | Schweinemarkt 

EU-Schweinefleischexport wächst zu langsam

Brüssel - Der verstärkte Export von Schweinefleisch aus der EU soll dabei helfen, das diesjährige Überangebot am Binnenmarkt zu verringern.

EU-Schweinefleischexport
(c) proplanta
Doch der Drittlandsabsatz nimmt dafür bislang nicht stark genug zu. Wie aus aktuellen Daten der EU-Kommission hervorgeht, wurden in den ersten drei Quartalen 2015 insgesamt 2,32 Mio t Schweinefleisch einschließlich lebender Tiere und Nebenerzeugnisse in Drittländer verkauft; das waren rund 128 600 t oder 5,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum.

Nach Prognosen von Marktexperten wird die EU-Schweineproduktion im laufenden Jahr gegenüber 2014 jedoch um etwa 7 Millionen Tiere oder gut 3 % zulegen; das lässt einen Anstieg des Fleischaufkommens um mehr als 600.000 t erwarten. Zwar geht die EU-Kommission derzeit davon aus, dass 2015 der innergemeinschaftliche Verbrauch um rund 475.000 t oder 2,8 % zunehmen wird; allerdings bezweifeln Analysten, ob der dafür unterstellte Konsumanstieg von durchschnittlich 700 g Schweinefleisch auf einen Jahresverbrauch von 32,7 kg pro Kopf tatsächlich Realität wird. Zumindest am größten EU-Markt Deutschland kauften die Privathaushalte laut Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) in den ersten drei Quartalen 2015 weniger Schweinefleisch als im Vorjahreszeitraum.

Unbestritten gut liefen von Januar bis September 2015 laut Kommission die EU-Schweinefleischexporte nach China, wohin mit fast 768.000 t gut die Hälfte mehr Ware verschifft wurde als im Vergleichszeitraum 2014. Auch die Geschäfte mit Südkorea expandierten weiter; die Ausfuhrmenge nahm um gut ein Fünftel auf 175.400 t zu. Japan orderte als zweitgrößter EU-Kunde dagegen in den ersten drei Quartalen 2015 gut 50.000 t oder 18 % weniger Schweinefleisch in der Gemeinschaft; die Bestellungen Hongkongs verringerten sich im Vorjahresvergleich sogar um fast 100.000 t oder etwa ein Drittel.  Insgesamt erlösten die EU-Schweinefleischexporteure in den ersten neun Monaten 2015 mit dem Auslandsverkauf 4,23 Mrd. Euro; das waren 180 Mio. Euro oder 4,4 % mehr als in der Vorjahresperiode.
AgE
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