„Die
Diskussion tritt auf der Stelle, dabei drängt die Zeit.
Sauenhalter entscheiden jetzt über die Zukunft ihrer Bestände – und werden dabei von der Politik allein gelassen. Die Erzeuger fragen sich, wie sie sich ab dem Stichtag noch gesetzeskonform verhalten können“, sagt DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp.
Er fordert die Verantwortlichen auf, zeitnah eine Lösung zu finden, die die Vieh- und
Fleischwirtschaft in die Lage versetzt, tragfähige Entscheidungen zu treffen. Andernfalls stünde die Zukunft vieler
Ferkelerzeuger auf dem Spiel.
Der Verband setzt sich beim Ausstieg aus der betäubungslosen
Kastration für die Lokalanästhesie als ergänzende Methode ein. Bei dieser verabreicht ein geschulter Landwirt dem Tier das Schmerzmittel vor dem Eingriff. Dieses Verfahren ist bisher mit vielen rechtlichen Hürden versehen.
„Wenn dieser Vierte Weg angeblich so unmöglich ist, frage ich mich schon, weshalb er dann in Schweden oder Dänemark praktiziert wird, und diese Tiere dann zu Tausenden nach Deutschland gebracht werden können. Bleibt es bei der Blockadehaltung der Bundesregierung gegenüber dieser Alternative, wird die
Wettbewerbsfähigkeit deutscher Sauenhalter durch den Import dänischer Ferkel noch weiter eingeschränkt und die
Versorgung mit ausschließlich in Deutschland erzeugten Schweinen reduziert“, so Holzenkamp.
Der Sektor steckt in einem Dilemma, auf das der
DRV bereits seit dem Sommer 2016 intensiv aufmerksam macht. Wenn es nicht möglich sei, so
Holzenkamp weiter, dass die Beteiligten von Bund und Ländern zeitnah zu einer gemeinsamen praktikablen Lösung kommen, müsse als schlechtestes Ergebnis der derzeitige Status beibehalten werden. Holzenkamp: „Die aktuelle Hängepartie ist extrem schädlich für die
Sauen haltenden
Betriebe und die gesamte deutsche Vieh- und Fleischwirtschaft.“