(c) proplanta Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) empfehle der EU eine Absenkung für 2010 um nochmals 31 Prozent, sagte der Rostocker Fischereibiologe Christopher Zimmermann vom Institut für Ostseefischerei am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der Bestand des westlichen Ostseeherings gehe zurück. Ursache seien die rückläufigen Reproduktionsraten. «Die Quoten müssen weiter reduziert werden, damit der Heringsbestand nicht in Gefahr gerät.» Er forderte einen langfristigen Managementplan zur Bewirtschaftung des Herings.
Das Rostocker Institut gehört zu den Forschungseinrichtungen, die im ICES die Empfehlungen erarbeiten. Bereits für dieses Jahr hatte die EU unter massivem Protest der Fischer die erlaubten Fangmengen um 39 Prozent verringert. «Dies war eine Entscheidung mit Augenmaß», verteidigte Zimmermann die Maßnahme. Die Fischereibiologen der Ostseeanrainer hatten damals zur langfristigen Bestandssicherung sogar eine Quotenreduzierung um 64 Prozent gefordert. Die weitere Absenkung sei nun folgerichtig, sagte Zimmermann.
Deutliche Einbrüche gibt es Zimmermann zufolge beim Heringsnachwuchs. Wurde im Jahr 2003 die Zahl der neuen Jungtiere noch auf rund vier Milliarden geschätzt, seien es 2008 nur noch rund 900 Millionen gewesen. «Wir haben beobachtet, dass zwar ausreichend Eier gelegt werden und diese auch befruchtet sind. Allerdings stirbt ein Teil der Eier vor dem Larvenstadium ab», erläuterte Zimmermann. Die Eier seien mit einem Pilz befallen. Ob dieser Pilz ursächlich für das Absterben der Eier ist oder sich erst danach auf den Eiern ausbreite, sei bisher unklar. (dpa)
|
|