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20.09.2010 | 05:20 | Schafhaltung 
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Hirtenzug: "Wir wollen, dass Sie bleiben!"

Berlin - Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung-, Landwirtschaft- und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestags Dr. Goldmann informierte sich über die Hintergründe und Ziele des Hirtenzugs.

Schafhaltung
Damit folgte er der Bitte des Vorsitzenden der Vereinigung Deutscher Landesschaftzuchtverbände e. V. Herrn C. Lauenstein. So fand am 14. September 2010 auf Einladung des Vorsitzenden ein Gespräch mit den Obleuten und einigen Berichterstattern des Ausschusses für Ernährung-, Landwirtschaft- und Verbraucherschutzes des Deutschen Bundestags in Berlin statt. Von Seiten der VDL nahmen neben dem Vorsitzenden auch die im Hirtenzug aktiv eingebundenen Berufsschäfer F. Hahnel, M. Gersonde und K. Seebürger teil. Seitens des Agrarausschusses waren ebenfalls von jeder Fraktion ein bis drei Teilnehmer anwesend.
 
Die Vertreter der VDL wiesen durch ihre persönliche Betroffenheit auf die aktuelle Situation der Schafhaltung hin. Die aktuelle Agrarpolitik hat beispielsweise dazu geführt, dass in den letzten vier Jahren die Zahl der gehaltenen Schafe in Deutschland allein um ca. 13 % gesunken ist, in den letzten fünf Jahren die Zahl der Schafhalter um fast 20 %. Das Interesse in die Schafhaltung einzusteigen sinkt von Jahr zu Jahr aufgrund der schlechten Zukunftsperspektive. Daher wurde von allen Teilnehmern die dringende Bitte an die Zuhörer gerichtet, diesen Hirtenzug und dieses Gespräch dafür zu nutzen, bei den zukünftig anstehenden Entscheidungen die Folgewirkungen für die Schafhaltung zu berücksichtigen.
 
Bei der Schafhaltung und insbesondere der Wanderschafhaltung handelt es sich um eine Tierhaltung, die sowohl von der Öffentlichkeit wie auch von der Politik unterstützt wird; doch der zunehmende Bürokratismus zwingt die Betriebe entweder zur Aufgabe oder zu einer deutlichen Intensivierung der Tierhaltung. Das kann nicht im Interesse der Politik sein. Am Beispiel der anstehenden Diskussion über die Agrarreform nach 2013 und die konkrete Umsetzung der derzeitigen Agrarreform wurde an konkreten Beispielen vermittelt, welche Möglichkeiten bestehen, eine Wende für die Zukunft der Schafhaltung einzuleiten. Auch das Thema Kennzeichnung und die Bitte, mit dem neuen für Tiergesundheit zuständigen EU-Agrarkommissar das Gespräch zu suchen, wurde vorgebracht.
 
Die Vertreter aller Fraktionen machten in ihren Ausführungen deutlich, dass die Schafhaltung einen wichtigen Bestandteil in der Landwirtschaft darstellt und insbesondere zur Erfüllung der Aufgaben im Bereich des Küstenschutzes und der Landschaftspflege beiträgt. Der Vorsitzende Dr. Goldmann, MdB, brachte es mit den Worten auf den Punkt: „Wir wollen, dass sie bleiben!“ und die stellvertretende Vorsitzende Frau U. Höfken, MdB, „Es muss uns gelingen, dass das Geld auch beim Hirten bzw. Schäfer ankommt“ und „beim Agrarausschuss ist der Wille da, die Arbeit der Schäfer zu unterstützen“.
 
Zum Abschluss überreichte der Vorsitzende C. Lauenstein dem Vorsitzenden einen Hirtenstab verbunden mit der herzlichen Bitte, die Anregungen und eindringlich vorgebrachten Wünsche umzusetzen. (vdl)
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Kommentare 
Maly schrieb am 14.01.2011 15:09 Uhrzustimmen(120) widersprechen(124)
Seit Jahren kaufe ich bei Kleinzüchtern mein Schaffleisch. Wg. übersteigerten Bürokratiehürden hat vor 5 Jahren mein Lieferant schon aufgegeben, nun am Jahresende musste ich von meiner jetzigen Lieferantin, die bislang unglaublich engagiert war, wiederum hören,dass sie diese EU-Vorgaben nicht mehr leisten kann und gezwungen ist, aufzugeben. Gibt es in Zukunft nur noch Lammkeule aus Neuseeland? Ich will das nicht !!!
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