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04.09.2015 | 10:38 | Bienenzüchter 

Imker in Bayern können wieder aufatmen

Aschaffenburg - Seit Anfang der 1990er Jahre gab es in Bayern jedes Jahr weniger Imker. Die Vereine machten sich Sorgen um ihre Zukunft. Seit einigen Jahren aber können sie wieder aufatmen.

Bienenzüchter
Vor Jahren noch hatten Imker ein eher angestaubtes Image und galten als Senioren, die wohl sonst nichts Besseres zu tun haben. Mittlerweile ist die Imkerei wieder «in» - und viele Zukunftssorgen der Vereine sind verflogen. (c) proplanta
«Wir haben nun Gott sei Dank das Tal durchschritten», sagte Eckard Radke, Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Imker (LVBI) der Deutschen Presse-Agentur. Die Imkerei und die Relevanz der Bienen für die Natur habe seit einigen Jahren in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert bekommen. «Diese Hype freut uns sehr.» In Bayern sind allein in den vergangenen fünf Jahren die LVBI-Mitgliederzahlen von 22.700 auf 26.700 gestiegen. Die Imker halten rund 166.000 Bienenvölker. Mehr als zehn Prozent der Mitglieder sind Frauen. An diesem Wochenende treffen sich die Bienenhalter des Freistaats zum Bayerischen Imkertag in Aschaffenburg. Auch Interessierte sind eingeladen, an diesem Sonntag in der Stadthalle die Workshops, Vorträge und Vorführungen rund um Bienen und Honig zu besuchen.

Der Boom in Bayern hatte 2003 begonnen, als Radke ein bundesweit einzigartiges Projekt ins Leben rief: Imkern auf Probe. Ein Jahr lang durften Interessierte unter Anleitung eines erfahrenen Imkers und mit geliehener Ausstattung ein Bienenvolk betreuen. Der Freistaat förderte das Projekt seit 2008 zunächst mit etwa 77.000 Euro jährlich. «Rund 95 Prozent der Probe-Imker machen mit einer eigenen Imkerei weiter und bleiben auch dabei. Das Projekt hat wirklich nachhaltige Wirkung und ist nicht nur ein Strohfeuer», so der Imker-Vorsitzende. 2014 unterstützte das Land diese Schnupperkurse bereits mit fast 320.000 Euro im Jahr.

Unter den neuen Bienenhaltern sind viele Menschen, denen es nicht in erster Linie um den Honig, sondern um die Natur geht. «Sie machen sich Sorgen um die Bienen und wollen mit ihrem Engagement erreichen, dass weiterhin alle Pflanzen bestäubt werden können», fasste Radke zusammen. Das sei ein positiver Trend. Gleichzeitig warnte er jedoch davor, dass diese sogenannten extensiv (statt intensiv) arbeitenden Imker ihre Bienen nur fliegen lassen. «Sie benötigen die fachliche Betreuung durch den Menschen und zum Beispiel Ergänzungsfütterung, wenn zu wenig Honig im Bienenstock ist. Sonst kommen sie nicht über den Winter.» Auch gegen die Varroamilbe sollten die Völker geschützt werden, «weil sie sonst im Herbst elendig zu Grunde gehen».

Nach drei eher mageren Jahren in einigen Teilen Bayerns können viele Imker heuer übrigens wieder auf eine gute Ernte hoffen. Vor allem der Wald habe guten Honig gebracht. «Man verdient sicher keine goldene Nase mit dem Honig, aber wir sind mit der Ernte dieses Jahres ganz zufrieden», so Radke weiter. Der Honigpreis werde in diesem Jahr wahrscheinlich unverändert bleiben. (dpa/lby)
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