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25.04.2007 | 20:01 | Ratteninvasion 

Indischer Bundesstaat fürchtet sich vor Rattenplage

London - Bauern im indischen Bundesstaat Mizoram fürchten sich vor Millionen von Ratten, die alle 48 Jahre die Vegetation des östlichen Bundesstaates kahl fressen.

Rattenplage
Ratte (c) Oleg Kozlov - fotolia.com
Da in diesem Jahr die Plage erneut erwartet wird, haben die Landwirte bereits vorab reagiert: Sie haben ihre Felder einfach nicht bestellt, berichtet BBC-online. Der Region drohen ein Ernterückgang von 75 Prozent sowie eine Hungersnot.

Die ersten Anzeichen für die diesjährige Rattenplage - zuvor suchten die Nager 1910/11 und 1958/59 die Provinz heim - gibt es bereits: Die üppigen Blüten der großen hohen Bambusstauden, die etwa ein Drittel der gesamten Landfläche des Staates ausmachen. Im Vorjahr waren die Nager bereits auf dem Vormarsch. Und das sei erst der Anfang, wie die indischen Medien berichten. "Es gibt keinen Grund etwas anzupflanzen, denn die Horden von Nagetieren fressen alles zusammen", so Thangthiauva vom Pangzawl-Village. In den mündlichen Geschichten, die man sich hier erzählt, ist die Rede vom "Mautam", dem tödlichen ökologischen Zyklus der Ratten, der alle 48 Jahre auftritt.

Mindestens 30 Prozent der Anbaufläche und 5.100 Quadratkilometer Waldfläche von Mizorams knapp 6.450 Quadratkilometer großem Waldgebiet, werden vom Mautam heimgesucht. Mehr als die Hälfte der 900.000 Mizoramer leben als Bauern. Die lokale Regierung hat deshalb zum Kampf gegen die Nager aufgerufen und für jede erlegte Ratte eine Belohnung von einer Rupie (0,018 Euro) ausgeschrieben.

Im Vorjahr töteten die Bauern mehr als 220.000 Ratten und das große Schlachten geht weiter - allerdings kommen die Nager in wahren Scharen. Einige der älteren Einwohner erinnern sich mit Schrecken an die Mautam von 1958/59. Damals hatten die Ratten drei bis vier Hektar Felder innerhalb einer einzigen Nacht vernichtet. "Unsere Älteren haben von überlieferten Geschichten gewusst, dass Mautam kommen wird, aber die Regierung im benachbarten Assam hat nichts dagegen unternommen", klagt T. Chaltanga, einer der Bewohner des Dorfes North Vanlaiphai.

Der Staat Mizoram, der an Burma und Bangladesch grenzt, liefert 40 Prozent der gesamten indischen Bambusproduktion. Er ist allerdings auch in anderen Belangen eine Besonderheit im indischen Staatenbund: Mit einer Alphabetisierungsquote von 88,8 Prozent hat er nach Kerala die höchste Quote in Indien erreicht. Zudem sind 87 Prozent der Bevölkerung Christen. (pts)

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