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22.02.2011 | 15:34 | Artgerechte Tierhaltung 

ISN-Schweinehalter zwischen Agrarindustrie und Landwirtschaft

Osnabrück - Vor dem Hintergrund heftiger Auseinandersetzungen in der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) unterstützt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die Vertreter bäuerlich-mittelständischer Strukturen und einer Umstellung der Schweinehaltung auf eigene Futtergrundlage und artgerechte bzw. ökologische Haltung.

artgerechte Schweinehaltung
Laut AbL-Sprecher Eckehard Niemann spiegeln sich auch in der Kontroverse mit der Oppositions-Gruppe „Pro-ISN“ lang übertünchte politische und strukturelle Widersprüche. Bauernverbands- und genossenschaftsnahe ISN-Mitglieder, die teilweise auch in den Gremien von Schlachtkonzernen Posten innehätten, wollten offenbar zum Nutzen dieser Schlachtunternehmen die Forderungen der Landwirte nach höheren Erzeugerpreisen und durchschaubaren Konditionen dämpfen. Brancheninsidern zufolge sei der langjährige ISN-Geschäftsführers Breuer kürzlich vor allem deshalb kommentarlos entlassen worden, weil er sich für eine konsequente Interessenvertretung der Schweinehalter auch gegenüber den genossenschaftlichen Großschlachtereien stark gemacht habe.

Ebenso gravierend seien die Interessengegensätze zwischen agrarindustriellen Schweine-Unternehmern mit Tausenden und Zigtausenden von Schweinen einerseits und den von ihnen verdrängten bzw. bedrohten bäuerlich-mittelständischen Schweinehaltern andererseits. Differierende Interessen gebe es teilweise auch zwischen Großmästern und den von ihnen oftmals abhängigen  Ferkelerzeugern.

Auch hinsichtlich einer schrittweisen Öffnung hin zu einer artgerechteren Haltung z.B. mit Stroh und Auslauf und ohne Verstümmelung der Tiere gebe es deutliche Meinungsunterschiede in der ISN, obwohl oder weil die damit verbundene Mengenbegrenzung und die Beschränkung der Schweinehaltung auf landwirtschaftliche Betriebe sehr deutlich den Erzeugerpreisen und den mittelständischen Schweinehaltern nützen würde. Die von den Schlachtereien angeheizte ruinöse Überschussproduktion für den Weltmarkt sei perspektivlos und drücke die Preise seit Jahren in Richtung Weltmarktpreis. Russland als bisheriger Hauptabnehmer sei ohnehin bald Selbstversorger, auch der deutsche Schlachtkonzern Tönnies baue dort systematisch riesige Sauen- und Mastanlagen auf. Die AbL forderte die ISN, die immerhin fast ein Viertel der deutschen Schweinehalter vertritt, zu einer konsequenten Interessenvertretung für Bauern gegenüber Agrarindustriellen und Schlachtkonzernen auf. (AbL)
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