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27.07.2014 | 10:23 | Verbotenes Antibiotikum 

Kontaminiertes Futter für niedersächsische Kühe

Hannover - Niedersächsische Kühe haben möglicherweise mit Antibiotika belastetes Futter aus den Niederlanden gefressen.

Rinderfutter
(c) proplanta
Auch drei Milchviehhöfe sind betroffen. Das teilte das Landwirtschaftsministerium in Hannover unter Berufung auf das EU-Schnellwarnsystem mit. Demnach wurde das Futter an elf Höfe in Nordrhein-Westfalen und nun auch insgesamt neun Betriebe in Niedersachsen geliefert.

Nach bisherigem Kenntnisstand seien von einem niederländischen Futtermittelhersteller etwa 490 Tonnen Getreideerzeugnisse nach Niedersachsen geliefert worden. Es bestehe der Verdacht, dass das Futter mit dem in der EU seit 1995 verbotenen Antibiotikum Furazolidon verunreinigt ist.

Zwar handele es sich bei den meisten betroffenen Betrieben um Biogasanlagen - es gebe aber auch Hinweise darauf, dass das belastete Futter im Landkreis Grafschaft Bentheim in drei Betrieben an Milchkühe verfüttert worden seien.

Zunächst sollte untersucht werden, ob in dem angelieferten Futter das vermutete Antibiotikum Furazolidon wirklich enthalten sei. «Die Ergebnisse bekommen wir, wenn alles glatt läuft, am Montagnachmittag», sagte eine Ministeriumssprecherin. Der Wirkstoff wird bei Menschen zur Behandlung von Harnwegsinfekten eingesetzt.

Bis zur abschließenden Klärung dürfe das bezogene Futter nicht verfüttert, dürften die Milchvieh haltenden Betriebe keine Milch abgeben, hieß es weiter. Zudem habe das Umweltministerium die betroffenen Städte, Landkreise und Gewerbeaufsichtsämter vorsorglich angewiesen, bis zur abschließenden Gefahrenlage sicherzustellen, dass diese Getreideerzeugnisse nicht mehr in Biogasanlagen eingesetzt werden. Nach dem gegenwärtigem Kenntnisstand gehe durch den Verzehr von der Milch keine Gesundheitsgefährdung für Verbraucher aus.

In Nordrhein-Westfalen war im Mai und Juni 2014 kontaminiertes Futter auf elf Höfen an Schweine verfüttert worden. Die Behörden konnten nicht ausschließen, dass das Fleisch von betroffenen Tieren in den Handel gelangte. Wie bei der niedersächsischen Milch gehe von dem Fleisch aber keine akute Gesundheitsgefahr aus.

Die elf betroffenen Betriebe in Nordrhein-Westfalen aus den Kreisen Borken, Coesfeld und Kleve waren bereits Mitte Juli gesperrt worden. Die Höfe halten zwischen 300 und 4.800 Schweine. Acht Höfe konnten nach Angaben des Ministeriums in Düsseldorf aber bereits wieder freigegeben werden. (dpa)
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