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01.02.2013 | 07:43 | Schafhaltung 

Lammsaison 2013 beginnt

Hannover - Mit der Hoffnung der Schäfer auf viele gesunde Lämmer hat in Niedersachsen die Lammsaison begonnen.

Lämmer
(c) proplanta
Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, hatte das Schmallenberg-Virus im vergangenen Jahr den Tod zahlreicher Lämmer verursacht. Die Annahme, dass die Mutterschafe Antikörper dagegen gebildet hätten, wurde leider enttäuscht.„Die Lage ist in diesem Jahr fast genauso bedenklich wie 2012", sagt Carl Lauenstein, Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände. In Bayern und Baden-Württemberg sei es bereits flächendeckend zu missgebildeten Lämmern gekommen. Für Niedersachsen gebe es zu Beginn der Saison dagegen noch keinen Überblick.

„Da keine Entschädigung gezahlt wird, werden die Fälle auch nicht gemeldet", sagt Lauenstein. Zudem träten die Folgen des von Gnitzen übertragenen Virus schubweise auf. Es sind nur die Mutterschafe betroffen, die im ersten oder zweiten Trächtigkeitsmonat infiziert wurden. Bei ihnen können Frühgeburten und zum Teil erhebliche Schäden bei den Neugeborenen auftreten. Für den Menschen besteht jedoch kein Gesundheitsrisiko.

Sorgen bereitet den Schäfern zudem die anstehende EU-Agrarreform. „Für uns ist besonders wichtig, was aus der zweiten Säule wird", sagt Lauenstein. Diese Unterstützung benötigen die Schäfer, weil sie immer öfter auf Restflächen verdrängt werden. Gerade jetzt zur Lammzeit brauchen die Tiere aber gutes Futter. Viele Schäfer holen ihr Tiere deshalb schon eher in den Stall und kaufen Heu und Stroh sowie Hafer und Gerste oder Trockenschnitzel zu.

„Das sind immense Kosten", begründet Lauenstein die gedrückte Stimmung trotz der derzeit guten Lämmerpreise. Von denen hätten die Schäfer schließlich erst in fünf Monaten etwas, wenn die ersten Lämmer geschlachtet werden können. „Wir müssen abwarten, wie der Preis sich bis dahin entwickelt", sagt er. Denn wie bei allen landwirtschaftlichen Produkten sinke der Preis bei steigendem Angebot.

Probleme haben die Schäfer auch mit den Wölfen in Niedersachsen. Mehr als 30 Schafe wurden bereits gerissen. „Bei einem ersten Gespräch im Niedersächsischen Umweltministerium wurde uns eine Entschädigung zum vollen Preis zugesagt", freut sich Lauenstein über den Erfolg. Offen sei allerdings noch, was passiere, wenn eine Schafherde aus Angst vor dem Wolf auf eine Straße oder Bahnstrecke laufe und wer die Kosten für höhere Zäune übernehme. Sie kosten wesentlich mehr und helfen wohl auch nur vorübergehend. „Der Wolf ist lernfähig", sagt Lauenstein. Er musste bereits feststellen, dass ein Meter hohe Zäune für Wölfe kein unüberwindbares Hindernis sind. In diesem Fall helfe nur noch ein ausgebildeter Herdenschutzhund - aber der kostet auch Geld. (LPD)
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