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03.02.2015 | 15:30 | Brucellose 

Mehr als 30 Schweine wegen Tierseuche getötet

Berkheim - Zum ersten Mal nach Jahren ist die Tierseuche Brucellose wieder in Baden-Württemberg ausgebrochen. Zwei Schweinebetriebe im Landkreis Biberach wurden geschlossen und mehr als 30 Tiere getötet, wie das Landratsamt Biberach heute mitteilte.

Krankes Schwein?
Die durch Bakterien verursachte Tierseuche Brucellose wird sehr selten auf Menschen übertragen. (c) proplanta
 Die Schweine aus einem Betrieb in der Gemeinde Berkheim hatten sich mit der Krankheit infiziert. Das Kreisveterinäramt untersuche derzeit die restlichen 270 Tiere dort.

Wahrscheinlich wurde die Seuche von Ferkeln einer Tierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern nach Baden-Württemberg eingeschleppt. Die Behörden sperrten vorsorglich einen weiteren Schweinemastbetrieb mit 300 Tieren in Wain, weil er ebenfalls von dort Schweine bezog. «Es ist aber kein Tier verkauft worden», sagte Bernd Schwarzendorfer, Sprecher des Landratsamts Biberach. Deshalb sei die Gefahr der Ausbreitung «relativ gering».

Im Nordosten Deutschlands brach die Seuche in den vergangenen Jahren vereinzelt aus, im Südwesten ist sie aber seltener. «Wir untersuchen regelmäßig Rinder und Schweine auf Brucellose und haben in den letzten Jahren nie Ausbrüche feststellen können», bestätigte der Sprecher des Agrarministeriums, Ulrich Arzberger. Laut Schwarzendorfer sei die Seuche in Baden-Württemberg zum letzten Mal vor fast zwei Jahrzehnten ausgebrochen - nämlich 1998, ebenfalls im Kreis Biberach.

Die durch Bakterien verursachte Seuche greift die Geschlechtsorgane der Tiere an. Im weiteren Verlauf kommt es zu Entzündungen der Gelenke, oftmals zu Fehlgeburten. Neben Schweinen befällt die Krankheit laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) für Tiergesundheit auf der Ostsee-Insel Riems auch Rinder, Schafe und Ziegen.

Brucellose wird selten auf Menschen übertragen, ist in der EU aber bekämpfungspflichtig. In geringem Maß gefährdet sind beispielsweise Tierärzte und Tierpfleger, wenn sie mit dem infizierten Tier und den Ausscheidungen in Berührung kommen. Im Fall einer Übertragung kann es bei chronischen Krankheitsverläufen zu Komplikationen im Nervensystem und an inneren Organen kommen. Ein tödlicher Ausgang ist laut FLI aber äußerst selten. (dpa)
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