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23.08.2014 | 08:30 | DLG-Zertifizierung 

Mischfutter-Kontrollergebnisse 2013 veröffentlicht

Frankfurt/Main - Mischfutter mit dem DLG-Gütezeichen bestätigen einmal mehr ihren hohen Qualitätsstandard.

Futtermittelproben
(c) proplanta

Im Rahmen der neutralen und unangemeldeten Überprüfung sind im vergangenen Jahr insgesamt 401 Futterproben durch geschulte Probennehmer gezogen und an akkreditierten Laboratorien auf über 2.400 wertbestimmende Inhaltsstoffe untersucht worden.

Abweichungen traten nur in sieben Fällen auf. Somit wurde in über 99,7 Prozent aller Untersuchungen keine Abweichung von der Deklaration oder vom geforderten DLG-Standard festgestellt. Einbezogen waren Milchaustauscher, Kälberaufzucht-, Rindermast- und Milchleistungsfutter, Schweinefutter und Geflügelfutter sowie Rinder- und Schweine-Mineralfutter.

Diese Ergebnisse belegen erneut eindrucksvoll, dass das Vertrauen in Gütezeichen-Futter gerechtfertigt ist. Gleichzeitig sind sie Beleg für die hohe Qualitätssicherheit, die von den teilnehmenden Unternehmen durch beste Kenntnis über die eingesetzten Rohwaren und die Beherrschung des Herstellungsprozesses erzielt wird.

Zusätzlich zum Standardprogramm wurden im Rahmen einer Sonderuntersuchung 51 Schweinemineralfutter zusätzlich auf die Aminosäure Threonin untersucht. Ausschlaggebend für die Proteinversorgung von Schweinen ist die Zufuhr von essenziellen Aminosäuren. Hierzu zählt neben Lysin auch Threonin. Insbesondere in weizenreichen Futterrationen gelingt eine bedarfsdeckende Versorgung nur durch eine Threoninergänzung, wenn Proteinluxuskonsum und unnötige Ammoniakemissionen vermieden werden sollen.

Der Threoningehalt ist somit ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung geworden. Hinzu kommt, dass Threonin teuer ist. Daher sollte mit dieser Sonderuntersuchung überprüft werden, ob neben den Aminosäuren Lysin und Methionin, diese sind im Standard-Untersuchungspaket fest eingebunden, auch die Aminosäure Threonin im Gütezeichenfutter den Anforderungen entspricht und die Deklarationstreue eingehalten wird. Dies konnte eindeutig bestätigt werden und zeigt wiederum, dass DLG-Gütezeichenfutter halten, was sie versprechen.

Einbezogen waren die Futtertypen:

Ø  Lysinhaltiges Mineralfuttermittel für Ferkel (18 Futter)

Ø  Lysinhaltiges Mineralfuttermittel für Mastschweine (19 Futter)

Ø  Lysinhaltiges Mineralfuttermittel für Sauen (14 Futter)

Die Threonin-Deklaration lag bei den Ferkelfuttern zwischen 2,50 % bis 4,50 %, bei den Mastschweinefuttern zwischen 0,50 % bis 4,50 % und bei den Sauenfuttern zwischen 0,50 % und 2,00 %. Die Befundwerte lagen im Ferkelfutter zwischen 2,33 % bis 4,45 %, im Mastschweinefutter zwischen 0,60 % und 4,22 % und im Sauenfutter zwischen 0,44 % und 2,34 %. Nur in einem Fall wurde der deklarierte Gehalt an Threonin unterschritten.

Die mit dem DLG-Gütezeichen ausgezeichneten Mischfutter werden zusätzlich zur amtlichen Kontrolle von der DLG jährlich mehrfach im Werk, im Handel und beim Landwirt beprobt und untersucht. Wird die Probenahme beim Landwirt durchgeführt, erhält dieser von der DLG ein Untersuchungsattest mit der Bewertung des Futters zugesandt.

Das DLG-Gütezeichenfutter muss nicht nur die deklarierten Gehalte an Inhaltsstoffen einhalten, sondern auch eine bedarfsgerechte Nährstoffausstattung aufweisen. Letzteres wird durch die sogenannten Mischfutterstandards abgesichert. Die Futter erfüllen somit den hohen ernährungs-physiologischen Bedarf der Tiere für ein gesundes Wachstum bei hoher Leistung. Dabei wird nicht nach dem Motto „viel hilft viel“ verfahren, sondern die Anforderungen orientieren sich an den auf Versuche gestützten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Überhöhte Gehalte von zum Beispiel Vitaminen oder anderen Zusatzstoffen, wie sie immer wieder in der Praxis von Einkaufsgemeinschaften bzw. Landwirten gefordert werden, gibt der Standard nicht vor. Dadurch können Luxuskonsum vermieden und Kosten gespart werden. Neben den angepassten Bedarfswerten wird auch der Umweltaspekt berücksichtigt. Speziell im Protein- und Phosphor-Gehalt reduzierte Standards unterstützen eine umweltgerechte Fütterung.

Folgende Firmen führen das DLG-Gütezeichen für Mischfutter (Stand 1. Januar 2014):

  • Bergophor, Kulmbach (Werke Kulmbach und Hohburg)
  • BIOMIN, Aalen
  • INVASO, Ergoldsbach
  • Josera, Kleinheubach
  • Josera Polska, Nowy Tomysl (Polen)
  • Raiffeisen Warenzentrale, Altmorschen
  • Sano, Grafenwald
  • Sano, Sekowo (Polen)
  • Schaumann, Pinneberg (Werke Eilsleben und Feuchtwangen)

Die Kontrollergebnisse 2013 sind nach Firmen und Produktionswerken zusammengestellt im Internet unter http://www.dlg.org/futtermittel.html veröffentlicht. Ansprechpartner bei der DLG ist Georg Steuer, Tel. 069/24788-632 oder E-Mail: g.steuer@dlg.org. (dlg)
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