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07.09.2017 | 06:00 | Schwerer Rückschlag  

Nach Krankheit stabilisiert sich hessischer Luchs-Bestand

Wiesbaden - Die hessischen Luchse haben sich nach einem schweren Rückschlag 2016 in diesem Jahr wieder etwas erholt.

Hessischer Luchs
Steckt sich ein Wildtier mit Räude an, geht es oft elendig zugrunde. Das ist besonders dramatisch, wenn die Art sehr selten ist - wie beim Luchs. In Hessen hoffen Experten, dass ein Flirt unter den Raubkatzen Folgen hatte. (c) kjekol - fotolia.com
Allerdings ist der Bestand nach wie vor klein - mit derzeit vier zweifelsfrei nachgewiesenen Tieren. Experten schätzen die Zahl der Luchse im Land auf insgesamt rund zehn, wie Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. 2016 hatte die Räude dem Bestand zugesetzt.

An dem Milbenbefall war unter anderem eine Luchsin verendet, die nachweislich Junge hatte. Die Experten gehen davon aus, dass die Kleinen nicht überlebt haben. Im vergangenen Berichtsjahr, das Ende April 2017 endete, wurde erstmals seit 2010 kein Luchs-Nachwuchs in Hessen nachgewiesen. Aber es gibt auch Hoffnungsschimmer. So seien im April dieses Jahres zwei Pinselohren beobachtet worden, die gemeinsam unterwegs waren, sagte der Koordinator des Arbeitskreises Hessenluchs, Thomas Norgall. Sehr wahrscheinlich sei dies ein Paar gewesen, «das auch was vorhat». Die Experten werten es auch als gutes Zeichen, dass kein an Räude verendeter Luchs mehr gefunden wurde.

Bei den vier nachgewiesenen Tieren handele es sich um drei Männchen und ein Weibchen. Mindestens eine der Raubkatzen wanderte aus dem niedersächsischen Harz ein. Dagegen seien zwei Weibchen, die vor dem Aufflammen der Räude noch in Hessen unterwegs waren, nicht mehr aufgetaucht. Womöglich sind auch diese beiden an dem schweren Milbenbefall gestorben.

Die Wissenschaftler dokumentieren den Luchs-Bestand unter anderem mit Fotofallen und der Hilfe eines Spürhundes, der gezielt nach dem Kot der Großkatzen sucht. Damit konnten sie auch nachweisen, dass beispielsweise der Luchs «Felux» den Räude-Ausbruch überlebte und nach wie vor in seinem nordhessischen Revier unterwegs ist.

Angriffe von Luchsen auf Nutztiere hätten bislang keine Probleme verursacht, sagte Norgall. Allerdings sei sehr wahrscheinlich, dass eine der Katzen für den Tod von sieben Damhirschen in einem Gehege in Söhrewald im Kreis Kassel verantwortlich ist. Das Wild war im Januar 2017 an Kehlbissen verendet. Experten konnten Pfotenabdrücke im Schnee einem Luchs zuordnen.
dpa
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