Es sei nicht ausgeschlossen, dass das Virus mit Zugvögeln über Russland und Kasachstan nach Europa gekommen ist, sagte der Minister am Freitag in Schwerin.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems stuft das Risiko eines Eintrags der Vogelgrippe nach Europa und Deutschland im Laufe dieses Herbstes oder Winters als hoch ein. Das hochansteckende Influenza A-Virus des Subtyps
H5N8 bei Wildvögeln wurde demnach seit Juli bei Wildvögeln am südlichen Rand des westsibirischen Tieflandes beobachtet. Die Region ist ein Rastgebiet für Wasservögel und liegt auf der Zugroute von verschiedenen Entenarten, Blessgänsen und Singschwänen im Oktober und November nach Europa.
Die Vogelgrippe ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die vor allem bei Wassergeflügel, aber auch anderen Vögeln vorkommt. Die hochpathogene Variante verläuft bei Hausgeflügel mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen. Sie kann laut
FLI auch auf den Menschen übertragen werden und tödlich verlaufende Erkrankungen auslösen.
Nach dem Virusnachweis in der zentralniederländischen Provinz Utrecht wurde in den Niederlanden jetzt ein landesweites Aufstallungsgebot für kommerzielle Geflügelhaltungen erlassen. Mecklenburg-Vorpommern hat dazu aufgerufen, die Biosicherheit in den Geflügelbetrieben zu überprüfen und die
Überwachung toter oder kranker Wildvögel zu intensivieren.
Der Minister appellierte auch an die Bevölkerung, Funde mehrerer toter Wildvögel den Veterinärämtern zu melden, damit die
Kadaver im zuständigen Landesamt in Rostock untersucht werden können. In Vogelschutzgebieten und auf Vogelrastplätzen sollten die Zugvögel beobachtet werden. Dem Ministerium zufolge trat die Vogelgrippe in
MV zuletzt im September 2018 in einem Hausgeflügelbestand auf.