Der
Bundestag billigte in der Nacht zum Freitag eine entsprechende
Verordnung von
Agrarministerin Julia Klöckner (CDU), mit der die betäubungslose
Ferkelkastration eingedämmt werden soll. Bislang durfte die Narkose der Tiere nur von einem Tierarzt durchgeführt werden. Die jetzt beschlossene
Neuregelung ermöglicht es Landwirten, die Ferkel nach einer entsprechenden Schulung selbst mit dem Gas Isofluran zu betäuben.
In Deutschland werden Millionen Ferkel wenige Tage nach der Geburt kastriert. Das soll verhindern, dass das Fleisch von Ebern einen strengen Geruch und Beigeschmack bekommt. Ursprünglich sollte eine betäubungslose
Kastration schon von diesem Jahr an verboten sein, doch auf Druck der Agrarwirtschaft war die Frist noch einmal bis Ende 2020 verlängert worden.
Eine flächendeckende Isofluran-Betäubung durch
Tierärzte gilt aus wirtschaftlichen und logistischen Gründen als ausgeschlossen - allein schon, weil dafür nicht ausreichend Veterinäre zur Verfügung stehen.
Deshalb sollen
Schweinehalter nun einen entsprechenden
Sachkundenachweis erwerben können. Dafür müssen sie einen theoretischen Lehrgang samt Prüfung, eine Praxisphase unter Anleitung eines Tierarztes sowie eine praktische Prüfung absolvieren.