Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
24.02.2014 | 14:11 | Tierschutz im Stall 
Diskutiere mit... 
   3   2

Nordrhein-Westfalen gegen Kürzen von Ferkelschwänzen

Düsseldorf - Die Landesregierung und die beiden Landwirtschaftsverbände aus Nordrhein-Westfalen wollen gemeinsam den Tierschutz im Schweinestall stärken und das routinemäßige Kürzen der Schwänze bei Schweinen überflüssig machen.

Schwanzkupieren
(c) proplanta
Landwirtschaftsminister Johannes Remmel sowie die Präsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), Johannes Röring, und des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands (RLV), Friedhelm Decker, unterzeichneten dazu jetzt eine Gemeinsame Erklärung.

„Mit der heutigen Erklärung setzen wir ein gemeinsames Zeichen für eine verantwortungsvolle Tierhaltung und mehr Tierwohl. Dies ist ein starkes Signal für den Tierschutz in der Nutztierhaltung. Denn mehr Tierwohl kann es schnell und flächendeckend am Besten durch Kooperationen zwischen den Behörden und den Landwirtinnen und Landwirten geben“, sagte Minister Johannes Remmel. Gemeinsam setzen sich die Unterzeichner für eine tiergerechte Landwirtschaft ein, um so in NRW eine nachhaltige Tierhaltung zu sichern.  

„Wir wollen auf das routinemäßige Kürzen von Ringelschwänzen bei Schweinen verzichten. Unsere Gemeinsame Erklärung beschreibt den Weg, wie dieses Ziel erreicht werden soll“, erklärte Johannes Röring, der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV). Dazu wurden drei Phasen festgelegt. Im Zentrum der ersten Phase, die bereits in diesem Jahr beginnt, steht eine Informations- und Beratungsoffensive für Schweine haltende Betriebe und die Tierärzteschaft, die grundsätzlich eine einzelbetriebliche Beratung vor Ort ermöglichen soll. „Diese Beratungsoffensive wird von einer gemeinsam getragenen Koordinierungs- und Beratungsstelle gesteuert.

Es folgen in der zweiten Phase ab dem Jahr 2015 die Erstellung von betriebsindividuellen Maßnahmenplänen und erste Umsetzungsschritte, die bei positiver Entwicklung in der dritten Phase ab dem Jahr 2016 in den Betrieben flächendeckend umgesetzt werden“, erklärt der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands (RLV), Friedhelm Decker, das in der Erklärung vereinbarte Vorgehen.
 
Das „routinemäßige“ Kürzen von Schwänzen bei Saugferkeln wird in der konventionellen Tierhaltung überwiegend als wirksamste Vorbeuge gegen das Schwanzbeißen bei Schweinen angesehen und deshalb in vielen Ländern Europas mit hochentwickelter Schweineerzeugung durchgeführt. Schon lange ist diese Praxis nicht EU-Rechtskonform,  wird aber aufgrund fehlender Alternativen bislang geduldet. (Pd)
Kommentieren Kommentare lesen ( 3 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
ichliebeSchweine schrieb am 23.06.2014 13:28 Uhrzustimmen(73) widersprechen(69)
Jetzt kann die Initiative Tierwohl bald einpacken, denn die MInister aus NRW und Niedersachsen schneller Tatsachen schaffen. Dann braucht auch keiner mehr auf Edeka und Rewe zu warten, bis die sich daran beteiligen wollen. Es bleibt aber ein Problem... der Landwirt muss wieder das wollen, was für das Schwein am Besten ist, bezahlt oder unbezahlt. Dann finde ich eine Belohnung wichtig. Das nur mehr Geld nötig ist um Schweine besser zu halten stimmt absolut nicht. Ich bin selbst Landwirtin und weiß wovon ich spreche.
Eckard Wendt, AGfaN e.V schrieb am 24.02.2014 17:09 Uhrzustimmen(126) widersprechen(90)
... endlich kommt Bewegung in die Angelegenheit. Neuland-Höfe und auch viele Bio-Betriebe beweisen schon lange, dass es ohne das leidige Amputieren der Schwänze geht, wenn die Schweine, wie es in § 2 des Tierschutzes gefordert wird, ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Stroh und mehr Platz sind das A und O dabei. Es wäre aber auch zielführend, die Wurfgruppen nicht auseinanderzureißen. Will man größere Gruppen zur Mast haben, sollten sich der Ferkel verschiedener Würfe schon vor dem Absetzen kennenlernen, damit spätere Rangordnungskämpfe nicht mehr so heftig ausfallen. Das ist bei entsprechender Gestaltung der Abferkel-Abteile mittels Ferkelschlüpfen in den Trennwänden möglich. Auch gemeinsame Außenbereiche sind dafür geeignet.
Tina schrieb am 24.02.2014 16:30 Uhrzustimmen(106) widersprechen(103)
man sollte Aufhören Tiere zu Schlachten, die später eh als Gammelfleisch dann wieder Vernichtet werden. Nur damit der Fleisch-Preis in die Höhe getrieben werden kann.
  Weitere Artikel zum Thema

 Anbindehaltung: Verbände fordern längere Übergangszeit

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet