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26.08.2011 | 11:18 | Schweinehaltung 

Österreichische Bauernvertretung hat Kompromiss-Vorschlag zum Verbot des Kastenstandes präsentiert

Wien - "Es ist völlig unverständlich, dass Gesundheitsminister Stöger nun die Verhandlungen zur Novelle der Schweinehaltungsverordnung mit einem Brief an die Volksanwaltschaft de facto abbricht, obwohl Branchenexperten und Bauernvertreter einen Kompromiss-Vorschlag präsentiert haben.

Muttersau mit Ferkeln
Zudem wurden nach dem Gipfelgespräch Ende Juli zwischen Landwirtschaftsminister Berlakovich und Gesundheitsminister Stöger weitere Verhandlungen zugesagt", kritisierte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, die Vorgehensweise des Gesundheitsministers in dieser wichtigen Angelegenheit.
 
Die Branche hat wesentliche Verbesserungsvorschläge für die Zuchtsauenhaltung gemacht, wie etwa einen weitreichenden Kompromiss mit kürzeren Haltungsfristen für die Zuchtsauen im Kastenstand des Deckzentrums. Die Landwirtschaft war und ist weiterhin voll und ganz gesprächsbereit, wenn es gilt, noch bessere Tierhaltungssysteme zu finden. Nur muss dies auf einer fachlich und wissenschaftlich abgesicherten Basis erfolgen, da es dabei um jeweils hohe Investitionssummen für die einzelnen Betriebe geht. 
 
Als Basis für die Weiterentwicklung der Ferkelhaltung wurde vereinbart, dass man auf der Universität für Veterinärmedizin eine Prüfstelle für neuartige serienmäßig hergestellte Tierhaltungssysteme einrichtet, so Wlodkowski. 
 
Eine neuerliche Blockade bzw. ein Abbruch der Verhandlungen rund um die Frage des Schweine-Kastenstandes hätte gravierende Auswirkungen für die Schweinebauern, aber auch für die Konsumenten. Schließlich müsste ein Großteil der heimischen Schweinehalter binnen kürzester Zeit den Stall dicht machen und das am heimischen Markt fehlende Schweinefleisch würde dann hauptsächlich von europäischen Großproduzenten wie Dänemark oder Niederlande angeboten. 
 
"Wem Tierschutz und hohe Qualität etwas wert sind, muss daher alles daran setzen, dass wir möglichst rasch eine Lösung haben, die den Bauern eine Perspektive lässt und Sicherheit bietet. Minister Stöger soll an den Verhandlungstisch zurückkehren und sich nicht von Tierschutz-Scharfmachern völlig vereinnahmen lassen. Schließlich gilt es auch in den nächsten Jahren Österreichs Eigenversorgung mit qualitativ hochwertigen Schweinefleisch aus Österreich zu sichern", betonte Wlodkowski abschließend. (lk-ö)
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