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22.02.2012 | 07:05 | Geflügelzucht 

Österreichs Hühnerfleisch wird Gentechnik-frei

Wien - Großteil der heimischen Masthuhn- und Putenzüchter haben auf kontrolliert Gentechnik-freie Fütterung umgestellt - rund 80.000 Tonnen potenziell mit GVO belasteter Soja werden durch Gentechnik-freie Ware ersetzt.

Pute
(c) ThKatz - fotolia.com

Als "neuen Meilenstein für die Gentechnik-freie Lebensmittelproduktion in Österreich" begrüßt Markus Schörpf, Obmann der ARGE Gentechnik-frei, den Qualitätssprung beim heimischen Mastgeflügel: "Nachdem im Jahr 2010 bereits die komplette österreichische Milchwirtschaft und die komplette Frischeier-Produktion auf kontrollierte Gentechnik-freie Fütterung umgestiegen sind, folgt jetzt ein weiterer wichtiger Sektor: Mit dem
heutigen Tag ist erstmals österreichisches Hühnerfleisch aus kontrolliert Gentechnik-freier Produktion in den Regalen des Lebensmittelhandels zu finden (betrifft insbesondere: Hofer, REWE Group, SPAR, Zielpunkt).

In den nächsten Wochen wird Hühnerfleisch aus österreichischer Produktion bei den angeführten Lebensmittelhändlern vollständig auf Gentechnik-Freiheit umgestellt; Putenfleisch folgt danach." Hühner- und Putenfleisch aus biologischer Produktion war selbstverständlich immer schon garantiert Gentechnik-frei.

Für die konventionelle Landwirtschaft bedeutet dies einen gewichtigen Qualitäts-Schritt: Damit werden rund 80.000 Tonnen potenziell mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) belasteter Soja durch kontrolliert Gentechnik-freie Ware ersetzt. Konsumenten erkennen die Gentechnik-freie Ware am grünen Kontrollzeichen "Ohne Gentechnik hergestellt". Nur österreichische Ware bzw. Bio-Produkte können diesen besonderen Qualitätsstandard bieten.


Gentechnik-freie Fütterung soll bei Mastgeflügel Branchenstandard werden

Seit Anfang Jänner 2012 wird bei den größten Geflügelbetrieben, die rund 90 % des heimischen Mastgeflügelmarktes abdecken - Hubers Landhendl in Oberösterreich, Steirerhuhn-Lugitsch und Titz in der Steiermark sowie Wech in Kärnten - Gentechnik-frei gefüttert. Damit kommt sechs bis acht Wochen nach Beginn der Fütterung das erste Hühnerfleisch mit der Qualitätsbezeichnung "Ohne Gentechnik hergestellt" auf den Markt. Aufgrund der Größe und Marktrelevanz der beteiligten Lebensmittelhändler und Betriebe kann davon ausgegangen werden, dass in kürzester Zeit die gesamte Branche folgen wird. Im ersten Schritt werden Frischgeflügelfleisch und zerlegte Ware ausgelobt; für verarbeitete Ware (z.B. Wurst) und Importware wird noch an Lösungen gearbeitet.


Österreich: Bei Gentechnik-Freiheit führend in Europa

"Kontrolliert Gentechnik-freie Erzeugung ist ein besonderes Qualitätsmerkmal für österreichische Lebensmittel, das der Erwartung der Konsumenten nach hochwertigen und streng kontrollierten Lebensmitteln voll entspricht. Mit dem neuen, europaweit einzigartigen Schritt der Umstellung auf Gentechnik-freie Fütterung setzen Österreichs Geflügelwirtschaft und der Lebensmittelhandel einen entscheidenden Impuls in Richtung Qualität, Rückverfolgbarkeit und Gentechnik-Freiheit", freut sich Markus Schörpf, Obmann der ARGE Gentechnik-frei.

"In Österreich sind keinerlei gentechnisch veränderte Lebensmittel am Markt. Allerdings: Im Bereich der Futtermittel aus konventioneller Produktion muss, aufgrund der Angebotslage auf den Weltmärkten, mit gentechnisch veränderter Soja gerechnet werden. In Österreich handelt es sich dabei um ein Importvolumen von rund 600.000 Tonnen, zumeist aus Südamerika. Rund 400.000 Tonnen davon gehen in die Schweinezucht und -mast, rund 75.000 Tonnen in die Mastrinderfütterung, rund 45.000 Tonnen in die Legehennenfütterung und rund 80.000 Tonnen in die Geflügelmast.

Einige Anteile - wie z.B. der Sojabedarf für die komplette heimische Legehennenfütterung - konnte bereits in den letzten Jahren auf kontrolliert Gentechnik-freie Ware umgestellt werden. Wenn es nun gelingt, die 80.000 Tonnen Soja für die Mastgeflügelzüchtung ebenfalls mit kontrolliert Gentechnik-freier Ware zu ersetzen, ist dies ein gewaltiger Erfolg und ein wichtiges Signal", erklärt Markus Schörpf. "Wir danken allen involvierten Unternehmen - von den Futtermittelbetrieben über die Aufzucht- und Schlachtbetriebe bis zum Lebensmittelhandel - für die großen gemeinsamen Anstrengungen zur Erreichung dieses Meilensteins." (apa-ots)

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