Behörden greifen ein, weil ein Milchbauer seine 700 Tiere vernachlässigt. Er ist den Ämtern schon länger bekannt, hat Auflagen aber nicht erfüllt. Trotzdem darf er erstmal weitermachen. (c) proplanta
Viele der rund 700 Rinder auf dem Hof in Süderheistedt bei Dithmarschen waren abgemagert, wie die Itzehoer Polizeisprecherin Merle Neufeld sagte. Fünf Kühe musste der Tierarzt noch während der Durchsuchung einschläfern, um sie von ihren Leiden zu erlösen. Ein Großaufgebot von Polizei, Ordnungsamt und Veterinärbehörden brauchte zwei Tage, um die Zustände in dem Betrieb zu dokumentieren: «Kollegen berichteten, es sah furchtbar aus - schreckliche Zustände.» Unter Auflagen darf der Landwirt zunächst weitermachen.
Der Bauer soll den Hof schon länger vernachlässigt haben. Nach Angaben der Polizei war der Gesundheits- und Pflegezustand vieler Tiere besorgniserregend. Die Stallungen seien teils stark verdreckt gewesen, zu dunkel und zu eng. Bei der Geburt ihrer Kälber mussten die Kühe auf nacktem Betonboden stehen.
Silagesäfte strömten laut Polizei ungehindert und in großen Mengen in angrenzende Gräben und Flüsse beziehungsweise versickerte, Asbestabfälle und Fahrzeugwracks lagen auf dem zum Teil verwilderten Gelände. Gegen den Milchbauern wurde ein Strafverfahren wegen mehrerer Verstöße gegen Tierschutzgesetz und Umweltrecht eingeleitet. (dpa)