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30.10.2015 | 15:50 | Pilotprojekt 

Ringelschwanz: Es geht auch ohne das Kürzen

Münster - Bei einem Verzicht auf das routinemäßige Kürzen von Ferkelschwänzen müssen Züchter mehr Zeit, Betreuung und Geld investieren.

Ringelschwanz
Landwirte kürzen die Ringelschwänze bei Ferkeln. Damit beugen sie Beißattacken im Stall vor. Ob es auch anders geht, soll ein Pilotprojekt mit 15 Landwirten in Nordrhein-Westfalen klären. Die ersten Erkenntnisse liegen vor. (c) proplanta
Das ist das vorläufige Ergebnis eines Pilotprojekts mit 15 Betrieben in Nordrhein-Westfalen, das vom Landwirtschaftsministerium mit 400.000 Euro unterstützt wird.

Landwirt Heinz-Georg Hartmann stellte am Freitag in Münster erste Erkenntnisse mit 50 Tieren vor. Sein Fazit: Es sind stetige Kontrollen der Ferkel auf Verletzungen erforderlich. Dadurch baue der Landwirt auch eine engere Verbindung zu den Tieren auf. Bei einem mittelgroßen Betrieb wie seinem mit rund 2.000 Tieren ist für die Umsetzung allerdings ein zusätzlicher Mitarbeiter nötig.

In der Schweinezucht ist es üblich, den Jungtieren den Schwanz zu kürzen, weil diese sich gegenseitig die Schwänze im Stall abbeißen können. Das kann dann zu Entzündungen bis ins Rückenmark führen.

«Es ist beeindruckend, das veränderte Verhalten dieser Schweine zu beobachten. Sie sind besonders zugänglich, brauchen aber auch viel mehr Aufmerksamkeit. Veränderungen der Futterzusammensetzung oder auch der Wetterbedingungen können umgehend Auswirkungen auf diese Tiere haben, mitunter fangen sie dann an, einander an den Schwänzen zu beißen», sagte der Landwirt aus Münster-Amelsbüren. Kleinste Veränderungen im Stall könnten plötzlich Beißattacken auslösen, schilderte Hartmann.

«Wenn es durchgehend genügend Futter, Ablenkung und Spielzeug gibt, verhindert das das Beißen», sagt Inge Böhne, die als Tierärztin das Projekt begleitet. Es soll bis Mitte 2016 laufen.
dpa
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