Auch wenn noch keine abschließenden Zahlen vorliegen, so lassen die von Imkern beobachteten Schadensbilder darauf schließen, dass die Auflagen trotz einer leichten Verbesserung der Situation keinen ausreichenden Schutz für Bienen sicherstellen konnten. BIO AUSTRIA erneuert daher seinen Appell für ein nationales Zulassungsverbot zum Schutz der Bienen und aller Blütenbestäuber. Nach Deutschland und Italien hat nun auch Slowenien durch ein Verbot auf die Problematik reagiert.
Schädigung der Bienenvölker durch Nervengift
In der konventionellen Landwirtschaft wird häufig Saatgut eingesetzt, das zum Schutz vor Schaderregern mit einem Pestizid gebeizt ist. Saatgutbeize, die Wirkstoffe aus der Gruppe der Neonicotinoide enthält, wirkt als ein starkes Nervengift: Honigbienenvölker, aber auch andere Bestäuber und Nützlinge, zeigen eine zunehmende Sterblichkeit, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und deutliche Vergiftungserscheinungen.
Nach massiven Problemen in den vergangenen Jahren wurde heuer in Österreich versucht, die Situation mit verpflichtenden Auflagen bei der Ausbringung von gebeiztem Saatgut in den Griff zu bekommen. Trotz dieser Auflagen haben die Imker auch in diesem Jahr - vor allem in jenen intensiven Maisanbaugebieten, in denen auch in den Vorjahren Probleme auftraten - wieder Schäden beobachtet.
Schutz und nachhaltige Lösungen notwendig
BIO AUSTRIA lehnt diese Beizmittel aufgrund der hochgiftigen Wirkung auf Insekten und deren mögliche negative Auswirkungen auf Insekten fressende Tiere wie Vögel grundsätzlich ab und setzt sich für ein Verbot ein. BIO AUSTRIA Obmann Rudi Vierbauch: "Chemisch-synthetische Pestizide sind im Versuch,
Schädlinge wie
Maiswurzelbohrer oder
Drahtwurm in den Griff zu bekommen, reine Symptombekämpfung mit massiven Auswirkungen auf Bienenvölker, andere Bestäuber und Nützlinge. Für eine nachhaltige Lösung sind Bewirtschaftungssysteme mit abwechslungsreichen Fruchtfolgen als vorbeugende Maßnahme notwendig. Die Bio-Landwirtschaft bietet eine ganzheitliche Lösung." (apa/ots)